1. LAK-Antrag

LAK-Antrag

 

Die Landes-Asten-Konferenz möge beschließen eine Position hinsichtlich der Öffnungsperspektiven für Hochschulen/Universitäten zu beschließen/formulieren und diese öffentlichkeitswirksam und gegenüber der Politik zu vertreten.

Begründung

 

Seit 1,5 Jahren findet das Studium digital statt. Dabei stehen die Studierenden vor verschiedenen Herausforderungen. Sowohl vor technischen als auch vor gesundheitlichen Herausforderungen (Depressionen bedingt durch die aktuelle Lage).
Gerne kann hierzu der offene Brief des Bundesverbands rechtswissenschaftlicher Fachschaften herangezogen werden, um sich somit die Probleme/Herausforderungen der Studierendenschaft vor Augen zu führen.


2. Anlagen

BRF: offener Brief "Die Zukunft ohne Perspektive"

Offener Brief OnlineLeere etc.: "Präsent bleiben. Ein Brief an die Bildungspolitiker*innen in Ländern und Bund."



3. Formulierungsvorschläge

3.1. Einleitung

Das Ende der Corona-Krise scheint mit Blick auf den Impffortschritt zumindest den Menschen in Deutschland in Sichtweite zu sein. Doch trotz allem haben wir Studierende das Gefühl wir wurden und werden immer noch vergessen. Gerade wir Studierenden, die wir uns aktuell darauf vorbereiten sollen die Konsequenzen dieses Globale Ereignis in den kommenden Jahren und auch Jahrzehnten zu tragen. Wir, die die massiven Wandlungsprozesse in Gesellschaft, Umwelt, Digitalisierung, Gesundheitswesen und Bildung aktiv gestalten sollen wurden in den vergangenen 14 Monaten quasi vollständig allein- und zurückgelassen.

(Alternativ: Seit mehr als einem Jahr befindet sich das Studium in Baden-Württemberg in einem Krisenzustand. Während Wirtschaft und Forschung adäquate Unterstützung erhielten, hatten vor allem die Studierenden mit den Einschränkungen und der Vernachlässigung durch die Landesregierung aber auch die Bundespolitik zu kämpfen. Die Studierenden in Baden-Württemberg haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus Solidarität mitgetragen. Dies hat fatale Auswirkungen auf die studentische Kulturlandschaft. Der Austausch zwischen Kommiliton*innen, der für die eigene Entwicklung und die des Studienerfolgs so wichtig ist, war über das Corona-Jahr kaum existent.

Daher hat die Landesstudierendenvertretung Baden-Württemberg Forderungen aufgestellt, die in diesem Eckpunktepapier dargelegt sind. (Bearbeitet u.a von An Tang KIT)

3.1.1. Psychische Belastung

Die harten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung waren notwendig. Doch sie treffen Studierende auch mit besonderer Härte. Ausgangssperren sind in Einfamilienhäusern mit Garten etwas anderes, als in einem 9 m²-Zimmer in einer Zweck-WG. Die massiven Einschnitte ins Sozialleben, insbesondere im Vergleich zu den Regelungen in Industrie und Berufsleben trifft ebenjene besonders hart, die sich in ihrem neuen Lebensabschnitt und in ihrer Rolle in der Gesellschaft gerade erst zurechtfinden müssen und die gleichzeitig keine regelmäßigen Kontakte durch den Job besitzen und auch noch keine eigene Familie gegründet haben! Onlinelehre kann einiges, aber ein soziales Miteinander wie wir es aus der Präsenzhochschule kennen, das für eine Entwicklung die über reines Fachwissen hinaus geht so grundlegend wichtig ist kann sie nicht leisten.

Entgegen der Aussage von Ministerpräsident Kretschmann, es gebe ja keinen Grund depressiv zu werden, sorgen Risikofaktoren wie fehlender sozialer Rückhalt, Unsicherheiten und unausgeglichene Erwartungshaltungen an die Anforderungen des Studiums und der Studierenden für einen deutlichen Zuwachs an psychosozialen Belastungen. Die Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe beschreibt in ihrer Stellungnahme vom 28.05.2021: Die Ratsuchenden schildern insbesondere depressive Symptome, Erschöpfung, körperliche Beschwerden (z.B. Schlafstörungen) sowie Panikgefühle/ Versagens- und Zukunftsängste. Häufig beschreiben Studierende ihre Situation mit „ich kann einfach nicht mehr“

Studierende haben keine Festanstellungen mit regelmäßigem Einkommen. Studierende arbeiten nicht in krisensicheren Jobs. Studieren geht nicht rein online.
Das (wenn auch meist zaghaft) beschlossenen Trostpflaster Fristverlängerungen war eine sinnvolle und notwendige Grundlage, aber eben auch nicht mehr. Für die Lebensrealität vieler Studierenden nutzt das nichts. Verbindliche Zusagen zur Verlängerung von Regelstudienzeiten und damit dem BAföG kamen und kommen weit nach Semesterbeginn. Und selbst das hilft nur bedingt. Eine Lebensplanung besteht nicht nur aus Fristen und Regelstudienzeiten. BAföG bekommen sowieso mittlerweile nur noch die wenigsten. Die meisten Studierenden sind zur Finanzierung auf andere Quellen angewiesen, die sich nicht einfach mal so verlängern, nur weil gerade Pandemie ist. Im Gegenteil. Typische Minijobs sind weggefallen.

3.1.1.1. Daher fordern wir:

  • 3.1.1.2. Schnellstmöglichen Ausbau der psychosozialen Unterstützungsangebote

  • 3.1.1.3. Eine verlässliche Studienfinanzierung

  • 3.1.1.4. Rechtzeitige Fristverlängerungen

  • 3.1.1.5. Eine schnelle und überlegte Rückkehr zur Präsenzhochschule

(Alternative:

I. Bekämpfung psychischer Belastung

Die Pandemie, als auch die daraus folgenden Einschränkungen, sind für viele Studierende eine psychische Ausnahmesituation. Dies können viele Studierendenschaften, welche entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote haben, bestätigen. Auch die Leiterin der Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe, Sabine Köster, kommt in ihrer Stellungnahme am 28. Mai 2021 zu diesem Schluss. Die hohe psychosoziale Belastung, aber auch die hohen finanziellen Kosten zur Behandlung psychischer Probleme, sorgen für die Verstärkung dieser Belastung. Deswegen fordert die Landesstudierendenvertretung:

1. Schnellstmöglichen Ausbau der psychosozialen Unterstützungsangebote
2. Eine verlässliche Studienfinanzierung
3. Eine schnelle aber überlegte Rückkehr zur echten Präsenzhochschule

Bearbeitet u.a von An Tang (KIT))

3.1.2. Zurück zur Präsenz durch Impfung

Eine Rückkehr zur Präsenz erfordert Impfungen! Wir schließen uns ausdrücklich der Forderung der HRK (https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-02-PM/2021-05-28_HRK_PM_Impfung_Studierender.pdf ) an, alle Studierenden müssen ein Impfangebot erhalten, dass einen vollständigen Impfschutz bis zum Start des Wintersemesters sicherstellt. Auch hier werden Studierende, die in einer fremden Stadt leben und dort oft noch keinen Hausarzt oder sonstige Schnittstellen besitzen in den aktuellen Strategien grundsätzlich nicht berücksichtigt und werden schlicht und einfach wieder vergessen! Studierende sind insbesondere auf zentrale Impfangebote angewiesen.

3.1.2.1. Wir fordern:

  • 3.1.2.2. Impfangebote für alle Studierende, nicht erst zum Ende des Sommers

  • 3.1.2.3. Allen Studierenden muss es möglich sein bis zum Semesterstart einen vollständigen Impfschutz zu erlangen

  • 3.1.2.4. Offenhaltung der Impfzentren für Studierende und andere besonders betroffene Gruppen

  • 3.1.2.5. Einbindung der Hochschulen in die Impfstrategie für Studierende

  • 3.1.2.6. Künftige Erstsemester-Studierende im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten berücksichtigen

(Alternative: II. Impfungen für alle Studierenden ermöglichen
Um die Pandemie zu bekämpfen und eine schnellstmögliche, sichere Öffnung der Präsenzlehre zu gewährleisten, sind Impfangebote an Studierende alternativlos. Dabei lehnt die Landesstudierendenvertretung die Forderung des Verbandes der Hausärzt*innen, Impfzentren auslaufen zu lassen, ab und schließt sich der Forderung der Hochschulrektor*innenkonferenz an, wonach allen Studierenden bis zum Beginn des Wintersemesters die Möglichkeit eingeräumt werden soll einen vollständigen Impfschutz zu erhalten. Impfzentren sind vor allem für zugezogene und internationale Studierende die erste Anlaufstelle für Impfungen. Dies muss beibehalten werden. Die Landesstudierendenvertretung fordert:

1. Garantierte zeitnahe Impfangebote für alle Studierende vor dem Beginn des Wintersemesters
2. Offenhaltung der Impfzentren für Studierende
3. Einbindung der Hochschulen in die Impfstrategie für Studierende
4. Kommende Erstsemester-Studierende im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten berücksichtigen

Bearbeitet von An Tang (KIT))

3.1.3. Sozialen Austausch ermöglichen

Eine Präsenzhochschule ist dabei mehr als nur Lehrveranstaltungen vor Ort. Der Hochschule und Universität als Erfahrungs- und Lebensraum für Studierende muss ein hoher Stellenwert zugesprochen werden. Die Beteiligung an psychosozial förderlichen Alltags- und Vernetzungssituationen, können kaum bis gar nicht digital ersetzt werden. Die für die zukünftige Rolle der Studierenden in der Gesellschaft notwendige interdisziplinären Erfahrung kann nur durch die Mitgestaltung und Verwirklichung eines realen Campus entstehen. Kompromissfindung, Partizipation und Selbstbemächtigung wird durch studentische Aktionen und Organisationen vermittelt und fördert die persönliche Entwicklung der Studierenden. Daher sollte eine belebter Campus als ein wichtiger entwicklungsfördernder Faktor anerkannt werden und durch der Situation angepasste Strategien ermöglicht werden.

3.1.3.1. Wir fordern:

  • 3.1.3.2. Öffnung von Mensen, Bibliotheken und Lernräumen entsprechend den gegebenen Umstände

  • 3.1.3.3. Förderung von Lern- und Arbeitsgruppen

  • 3.1.3.4. Förderung von Sport-, Kultur-, Freizeit- und Orientierungsangeboten, sobald möglich

  • 3.1.3.5. Testangebote an allen Hochschulen, bis alle Hochschulangehörigen geimpft sind

3.1.4. Übergang gestalten

Das Wintersemester wird ein Übergangssemester auf dem Weg zur Präsenzuniversität. Die Präsenzlehre und die persönliche Begegnung muss dabei das grundlegende Kernstück der Hochschullehre bleiben. Auch wenn der Ausblick auf die kommenden Monate trotz optimistisch stimmender Impfprognosen noch von Unsicherheiten getrübt wird, ist es essenziell, dass mit den jetzt stattfindenden Planungen für das kommende Semester dieser Weg bereitet wird. Planbarkeit ist dabei auch für uns ein wichtiger Faktor. Damit Studierende, insbesondere auch internationale Studierende rechtzeitig die Niederlassung an ihrem Studienstandort planen können müssen möglichst zeitnah die Unsicherheiten bezüglich des Stattfindens eines Präsenzsemesters im Winter 20/21 ausgeräumt werden.

Wir fordern:

  • 3.1.4.1. Evaluation und Anpassung der Workloads der Lehrveranstaltungen

  • 3.1.4.2. Anpassung der Qualitätsmanagementprozesse an die neuen Lehrformate

  • 3.1.4.3. Keine reinen Digitalveranstaltungen im kommenden Wintersemester

  • 3.1.4.4. Feste Planung eines Wintersemesters im Präsenz- und Hybridformat

(Alternative für letzten Satz: Damit Studierende, insbesondere auch internationale Studierende rechtzeitig die Niederlassung an ihrem Studienstandort planen können, müssen schon jetzt die Unsicherheiten bezüglich des Stattfindens eines Präsenzsemesters im Winter 20/21 ausgeräumt werden.)

3.1.5. Perspektive

Die Hochschulen haben nicht zuletzt durch den beispiellosen Einsatz vieler Einzelner aus allen Bereichen in der Krisenzeit bemerkenswertes geleistet. Genauso wenig wie ein weiteres reines Onlinesemester hinnehmbar ist, ist aber auch eine stumpfe Rückkehr in den Status Quo des Lehrbetriebs vor der Pandemie kein akzeptables Ziel!

Die Digitalisierung bietet dabei Möglichkeiten, die über das reine Abbilden bisheriger Lehrformate weit hinaus gehen. Durch sinnvollen Einsatz verschiedener Tools kann reine Wissensvermittlung im Digitalen stattfinden und der wissenschaftliche Austausch wieder mehr in den Vordergrund einer hochschulischen Ausbildung treten. Tatsächliches Studierendenzentriertes Lehren und Lernen wird ermöglicht. Auch für Chancengleichheit und Barrierefreiheit ergeben sich neue völlig Potentiale. Durch das Angebot verschiedener Lern- und Prüfungsformen können Hürden abgebaut und die Lehre verschiedenen Lerntypen gerecht werden. Durch das asynchrone Angebot von Aufzeichnungen und Lehrvideos werden Flexibilität gerade für Studierende geschaffen, die durch Familienpflichten, den Erwerb des Lebensunterhaltes oder einer Besonderen Lebenslage auf diese angewiesen sind. Wir haben in den Onlinesemester auch gesehen, dass man uns Studierenden einiges an Eigenverantwortung zutrauen kann. Die Coronakrise hat uns dabei alle getroffen. Individuelle Krisen, die für die Betroffenen ein vergleichbares Ausmaß annehmen, geschehen jedoch auch sonst tagtäglich. Deshalb müssen wir Freiräume und Flexibilität in den Ordnungen beibehalten und Ergänzen!

Die Bildungslandschaft unterzieht sich jetzt einem gewaltigen Wandel. Wir müssen die Ergebnisse der Onlinesemester nutzen, um einen Präsenzbetrieb durch geeignete Digitale Methoden und Tools aufzuwerten. Dabei kann die Digitalisierung allerdings kein Mittel zur kurzfristigen Effizienzsteigerung sein. Im Gegenteil, eine zu Ende gedachte Digitalisierung bedarf Investition, nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in deren Weiterentwicklung und in die Kompetenz aller Beteiligten. Auch eine optimierte digitale Lehre kann den Austausch in Präsenz nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Digitalisierung nicht auf Kosten der anderen Entwicklungsbereiche der Hochschullehre finanziert wird.


3.1.5.1. Wir fordern:

  • 3.1.5.2. Grundfinanzierung der Weiterentwicklung digitaler Tools.

  • 3.1.5.3. Grundfinanzierte Dauerstellen im lehrunterstützenden Bereich und der Didaktik

  • 3.1.5.4. Digitale Kompetenzen als Teil der Lehrqualifikation, aber auch des Curriculums

  • 3.1.5.5. Präsenzlehre erhalten und weiterentwickeln

  • 3.1.5.6. Studierendenzentriertes Lehren und Lernen in Präsenz unterstützt durch Digitalisierung

  • 3.1.5.7. Beratungs- und Unterstützungsangebote statt "Rausprüfen" durch Drittversuche


(Alternative:

Die Hochschulen haben nicht zuletzt durch den beispiellosen Einsatz vieler Einzelner aus allen Bereichen in der Krisenzeit bemerkenswertes geleistet. Genauso wenig wie ein weiteres reines Onlinesemester hinnehmbar ist, ist aber auch eine stumpfe Rückkehr in den Status Quo des Lehrbetriebs vor der Pandemie kein akzeptables Ziel!

Die Bildungslandschaft unterzieht sich jetzt einem gewaltigen Wandel. Wir müssen die Ergebnisse der Onlinesemester nutzen, um einen Präsenzbetrieb durch geeignete Digitale Methoden und Tools aufzuwerten. Dabei kann die Digitalisierung allerdings kein Mittel zur kurzfristigen Effizienzsteigerung sein. Im Gegenteil, eine zu Ende gedachte Digitalisierung bedarf Investition, nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in deren Weiterentwicklung und in die Kompetenz aller Beteiligten. Zudem kann auch eine optimierte digitale Lehre das Element "Präsenz" nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Damit dieses Kernstück der universitären Lehre im Zuge der notwendigen Reformen nicht vernachlässigt wird muss die Präsenzuniversität gestärkt und weiterentwickelt werden. Hierfür/Deshalb ist es unerlässlich, dass die Digitalisierung nicht auf Kosten der anderen universitären Entwicklungsbereiche finanziert wird.)


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  • Psychische Belastung
    • Steigt stark

Die Onlinelehre so wie die aktuelle Situation in Gesellschaft, welche durch die Pandemie entstehen. Stellen eine große Herausforderung für Studierende dar und erzeugt Risikofaktoren  für psychische Belastung.

Risiko Faktoren wie fehlender sozialer Rückhalt, Unausgeglichene Erwartungshaltungen in Anforderungen vom Studium zu zu Verfügung gestellten Ressourcen ( keine Lernräume kein Zugang zu Materialien und Infrastruktur), so wie fehlende Räume zur Bedürfnis Befriedigung und der Wegfall von regelmäßigen wegstecken zu Hochschule und Uni und die damit körperlicher Betätigung, so wie der Wegfall von Hochschulsport, erhöhen zwangsweise die Wahrscheinlichkeit an psychischen Belastungen und Erkrankungen zu leiden.

Eine Wiederbelebung des Campus und die Ermöglichung für Vernetzung auf diesem, kann diesen Risikofaktoren entgegen wirken und so verhindern das Die Belastung zu groß wird.

  • Sozialen Austausch ermöglichen, eine Lehrveranstaltung und dann sofort raus aus der Uni und heimgehen bringt auch wenig

Die Hochschule und Universität als Erfahrungs- und Lebensraum für studierende muss ein hoher Stellenwert zu gesprochen werden. Die Beteiligung an psychosozial förderlichen Alltags- und Vernetzungssituationen, können kaum bis gar nicht digital ersetzt werden. Die für das zukünftige Berufsleben notwendige interdisziplinären Erfahrung kann nur durch die Mitgestaltung und Verwirklichung eines realen Campus entstehen. Kompromissfindung, Partizipation und Selbstbemächtigung wird durch studentische Aktionen und Organisationen vermittelt und fördert die persönliche Entwicklung der Studierenden. Daher sollte eine belebter Campus als ein wichtiger entwicklungsfördernder Faktor anerkannt werden und durch der Situation angepasste Strategien ermöglicht werden.



4. Notizen

Rückmeldungen auf den Aufruf im Vorfeld des StudiGipfels Baden-Württemberg, n=105

In Bezug auf ein erfolgreiches Studium:

  • Schnellstmögliche Rückkehr zu mindestens teilweiser Präsenzvorlesung
  • Bibliotheken, Lernräume, technische Ausstattung (z.B. Drucker) öffnen
  • Erleichterungen zum Lernen: Lerngruppen ermöglichen, Räume dafür zur Verfügung stellen
  • Impfungen für Studierende
  • Nachschreibetermine anbieten für Prüflinge, die sich in Quarantäne befinden
  • Kennenlernen & sozialer Austausch insbesondere der ersten drei/vier Semester ermöglichen
  • Qualität der Lehre sicherstellen: verpflichtend gute Hardware der Dozierenden sowie nicht nur Skripte hochladen und dann Fragestunden anbieten
  • Hochschulen müssen Tests anbieten, wenn Testpflicht gilt

In Bezug auf das Sozialleben

  • Mentale Gesundheit, psychische Belastung der Studierenden ernst nehmen
  • Beratungsangebot erweitern
  • Übergang in die Wirtschaft enorm schwierig; keine Praktika, keine Abschlussarbeiten, mit schlechteren Noten und viel weniger Stellenangeboten
  • Motivation fehlt sonst: Ermöglichen von Hochschulsport, anderen Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie Kultur, um Abwechslung zum tristen Home-Office zu bieten.

Kai Moltzen, 02.06.21
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4.1.1. Einleitendes zur Situation der Studierenden und random Satzfetzen:


 Während an vielerlei Orten im Verlauf der Pandemie immer wieder und teils auch deutlich verfrüht Öffnungsschritte eingeleitet wurden blieben die Hochschulen weitestgehend geschlossen. Das war einerseits Vorsichtig und Vernunft geschuldet, andererseits wurden die Hochschulen im politischen Diskurs aber auch einfach vergessen. 
Noch viel mehr als die Hochschulen wurden aber die Menschen vergessen, die dort Studieren. Die Menschen, die sich aktuell darauf vorbereiten sollen die Konsequenzen dieses Globale Ereignis in den kommenden Jahren und auch Jahrzehnten zu tragen. Die Menschen, die die massiven Wandlungsprozesse in Gesellschaft, Umwelt, Digitalisierung, Gesundheitswesen und Bildung aktiv gestalten sollen wurden quasi vollständig zurück gelassen.
Studierende wohnen nicht in Häusern mit Garten und haben eine Familie um sich. Studierende haben keine Festanstellungen mit regelmäßigem Einkommen. Studierende arbeiten nicht in krisensicheren Jobs. Studieren geht nicht rein online.
Das (wenn auch meist zaghaft) beschlossenen Trostpflaster Fristverlängerungen war eine sinnvolle und notwendige Grundlage, aber eben auch nicht mehr. Die Lebensrealität vieler Studierenden nutzt das nichts. Verbindliche Zusagen zur Verlängerung von Regelstudienzeiten und damit dem BAföG kamen und kommen weit nach Semesterbeginn. Und selbst das hilft nur bedingt. Eine Lebensplanung besteht nicht nur aus Fristen und Regelstudienzeiten. BAfög bekommen sowieso mittlerweile nur noch die wenigsten. Die meisten Studierenden sind zur Finanzierung auf andere Quellen angewiesen, die sich nicht einfach mal so verlängern, nur weil gerade Pandemie ist. Im Gegenteil. Typische Minijobs sind weggefallen.
Auch die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung waren sinnvoll, wichtig. An die Lebensrealität der Studierenden aber wurde auch hier kaum gedacht. Ausgangssperren sind in Einfamilienhäußern mit Garten etwas anderes, als in einem 9m² Zimmer in einer Zweck-WG. Die Massiven Einschnitte ins Sozialleben, insbesondere im Vergleich zu den Regelungen in Industrie und Berufsleben trifft ebenjene besonders hart, die sich in ihrem neuen Lebensabschnitt und in ihrer Rolle in der Gesellschaft gerade erst zurechtfinden müssen und die gleichzeitig keine regelmäßigen Kontakte durch den Job besitzen und auch noch keine eigene Familie gegründet haben! Onlinelehre kann einiges, aber ein soziales Miteinander wie wir es aus der Präsenzhochschule kennen, das für eine Entwicklung die über reines Fachwissen hinaus geht so grundlegend wichtig ist kann sie nicht leisten.
 
 Wir möchten die Leistung der Hochschulen und ihrer Angehörigen in der Krise Loben. Viele einzelne haben zusammen durch ein Engagement, das weit über die Erwartungen hinaus ging, die man im Rahmen von Arbeitsverträgen und (Ehren-)Amtsfunktionen stellen kann, maßgeblich ermöglicht, dass ein Lehrbetrieb überhaupt stattfinden konnte.
 
Die bisherige Politik muss nun konsequenz zuende gedacht werden. Eine Rückkehr zur Präsenz erfordert Impfungen! Wir schließen uns ausdrücklich der Forderung der HRK (https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-02-PM/2021-05-28_HRK_PM_Impfung_Studierender.pdf )  an, alle Studierenden müssen ein Impfangebot erhalten, dass einen vollständigen Impfschutz bis zum Start des Wintersemesters sicherstellt. Auch hier werden Studierende, die in einer fremden Stadt leben und dort oft noch keinen Hausarzt oder sonstige Schnittstellen besitzen in den aktuellen Strategien nicht berücksichtigt und schlicht und einfach wieder vergessen!
Ein weiteres reines Onlinesemester ist unter den aktuellen Bedingnungen nicht hinnehmbar. 

Wir empfehlen daher allen Studierenden nach jedem erfolglosen Refresh der Impfterminbuchung auch gleich noch eine Mail an die Landesregierung zu schreiben. 

Kritik am Brief aktuell

  • Vermittelt Eindruck an HSen wurden wärend Pandemie keine vernunftbedingen Diskurse und Entscheidungen getroffen

  • Forderung nach konkreter Präsenzquote eher sinnlos

  • Finanzierungsforderung ist nicht sinnvoll

Forderungen

  • Psychische Belastung
    • Steigt stark
    • Belastbare Zahlen? (habe die der eigenen Uni, übergreifende aber wichtig, weil wir keine einzeluni "an den Pranger stellen" können) hier ~ 40%
    • Sorgen für Notwenigkeit im WiSe in Präsenz zu sein
    • Ausbau der Unterstützungsangebote
    • Sozialen Austausch ermöglichen, eine Lehrveranstaltung und dann sofort raus aus der Uni und heimgehen bringt auch wenig
  • Studienfinanzierung
    • Vernünftige Hilfsangebote
    • Verlängerung der Regelstudienzeiten für BAföG
  • Impfstrategie
    • Notwendig, weil Hochschulen nicht anders gehen, nur konsequent zu bisherigem vorgehen
    • Durchführung siehe Forderung HRK
    • Zusatzproblem für Studis: Neue Stadt, oft kein richtiger Hausarzt vorhanden
      • Impfzentren laufen aus, für Studis massives Problem, auch für andere vergessene gruppen
    • Differenzierung HAWen/Unis?
  • Konkreter Übergang zurück zur Präsenz
    • Öffnung Mensen, Bibliotheken und Lernräume
      • Kleingruppen aber fair
    • Tests bis alle geimpft sind. Auch in den Ferien wird Studiert
    • aktuellen Kurs beibehalten:
      • Zwingend Notwendiges
      • Interaktive Austauschformate
      • Veranstaltungen für Studierende der ersten 3(4?) Semester
      • Alle Formate in Kleingruppen
      • Neue Präsenzuni (eine Rückkehr zum Status Quo vor der Pandemie ist nicht vorgesehen)
    • Evaluation der Onlinelehre, konkrete Vorstellung zum neuen Präsenzbetrieb
      • Neue Formate evaluieren
      • Experimentierphase zu Ende führen
      • Leitlinie was digital sinnvoll ist, was in Präsenz sein soll
    • Onlineangebot in Übergangsphase (Onlinegarantie für Studierende die noch nicht in Präsenz sein können)
    • Rechtzeitig informieren was Sache ist, Leute müssen ne Wohnung vor Ort haben
    • Allen Studierenden ein Präsenzstudium ermöglichen
  • Finanzierung der Hochschulen
    • Weiterentwicklung digitaler Tools ist essentieller Bestandteil eines konkurrenzfähigen Bildungssystems. Nur Pflege reicht nicht. Kontinuierliche Entwicklung ist Grundaufgabe und muss in der Grundfinanzierung abgebildet sein
      • Einbindung der Zielgruppen in die relevanten Entscheidungsprozesse
    • Hardware
      • auch für Studiwerke
    • Fortbildung und Unterstützung ist Grundaufgabe uns muss entsprechend finanziert werden
    • Die Bildungslandschaft unterliegt jetzt einem massivem Wandel wenn die Bildungslandschaft in (insert stakeholder here) hier mithalten oder sogar weiterhin eine Spitzenposition einnehmen möchte sind hier massive Investitionen in die Zukunft erforderlich. Auch in der Grundfinanzierung.
    • Auch wenn der Hochschulbetrieb unterstützt durch eine ordentliche Digitalisierung allen Beteiligten eine Effizienzsteigerung verspricht, sind aktuell erstmal massive Investitionen notwendig
    • Digitalisierung ist neue Zusatzaufgabe,
  • Lehre im Übergang und nach Corona
    • keine Lehrveranstaltung als reines Onlineformat
    • Freiräume behalten
      • Flexible Studienverläufe
      • Anwesenheitspflichten nur in absoluten Ausnahmefällen
    • Tools sinnvoll einsetzen
      • Reine Wissensvermittlung in asynchronen digitalen Formaten
      • Synchrone Formate sind online und in Präsenz möglich. Jedoch nicht beides.
      • Workload in neuen Formaten dringlichst evaluieren und schnellstmöglich anpassen
      • Forschung um Didaktische Konzepte für Onlinelehre vorantreiben und Einbindung in Lehrbetrieb fördern
      • QM-Systeme auf digitale Formate anpassen, geschlossene Regelkreise etc.
    • Qualifizierungsmaßnahmen
      • Didaktische Qualifizierung als Grundvoraussetzung
      • Auch Weiterbildung bei Datenschutz und Urheberrecht
    • Student centered teaching und learning
      • Vielfältige Tools bieten hier vielfältige Möglichkeiten auf Studierende einzugehen
      • Mentimeter, Mural, Einsatz von Chat in Synchronen Formaten (auch in Präsenz!) helfen Interaktion auf verschiedenen Ebenen zu fördern
    • Digitale Kompetenzen
      • Müssen Teil des Studiums sein, insbesondere im Lehramt
      • Gesellschaftliche Verantwortung der Studierenden
    • Studierende in Entwicklung einbeziehen
      • Evaluationen und Feedback gemeinsam besprechen, jetzt erst recht!
    • Verbesserungen in Chancengleichheit und Barrierefreiheit behalten und ausbauen
      • Aufzeichnungen
      • Mehrere Wege führen zum Ziel Prinzip -> diverse Lern- und Prüfungsformen anbieten
        • Reduziert gleichzeitig Bedeutung von Barrieren
      • Lebenslanges Lernen durch besseren Zugang zu akademischen Weiterbildungsangeboten
      • Freiheiten in Prüfungsordnungen
        • Es wurden vielfältige Flexibilisierungen eingeführt, man merkt also: Geht doch. Diesmal hat es uns alle getroffen, aber auch sonst ereilen Menschen Individuelle Krisen in vergleichbarem Ausmaß. Sinnvolle Beratungs- und Unterstützungsangebote statt durch Drittversuche rausprüfen
  • Kooperationspotentiale nutzen
    • Social Distancing konnte auch zum Zusammenwachsen führen. Plötzlich waren alle genau gleich weit weg, nämlich eine Videokonferenz. Wir arbeiten oft an den selben Problemen und stehen vor den selben Aufgaben.
    • Austausch von digitalen Lehrmaterialien (OER)
    • Gemeinsamer Aufbau digitaler Infrastruktur
    • Gemeinsame (weiter-)Entwicklung digitaler Tools (Open Source)
Julius 05.06.21

5. finale Fassung, veröffentlicht


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3 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Stellungnahme der PBS:

    Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe
    Sabine Köster
    Stellungnahme zur Notwendigkeit von Impfangeboten für Studierende
    Karlsruhe, 28.5.2021

    1. Hohe psychosoziale Belastung für Studierende.
      Nach drei Corona-Semestern in Folge sind die psychosozialen Belastungen für Studierende hoch, dementsprechend hoch ist auch die Nachfrage nach psychotherapeutischer Unterstützung in den Beratungsstellen der Studierendenwerke. Die Ratsuchenden schildern insbesondere depressive Symptome, Erschöpfung, körperliche Beschwerden (z.B. Schlafstörungen) sowie Panikgefühle/ Versagens- und Zukunftsängste. Häufig beschreiben Studierende ihre Situation mit „ich kann einfach nicht mehr“, in der Konfrontation mit den langandauernd eingeschränkten Studienbedingungen geht den Studierenden „die Puste aus“. Die Betroffenen erkennen sich selbst nicht wieder und vermissen schmerzlich ihre frühere Lebensfreude, Energie und Motivation.

    2. Psychische Probleme im Studium sind teuer.
      Studierende, die unter psychischen Problemen leiden, können das Bildungsangebot der Hochschulen nur erschwert, nur teilweise, nicht adäquat oder gar nicht nutzen. Es kommt zu Verzögerungen, Prüfungsmisserfolgen bis hin zu Studienabbrüchen. Die Beratungserfahrungen der PBSen zeigen, dass ein großer Teil der ErstsemesterInnen nicht in den Studienalltag hineinfindet, viele Studierende höherer Semester den Anschluss an den vorgesehenen Studienverlauf verpassen und andere sich gegen die Fortsetzung des Studiums unter den aktuellen Bedingungen entscheiden (müssen). Ein erheblicher Teil der Studierenden ist zwar noch immatrikuliert, studiert aber längst nicht mehr. Solche abgetauchten Studierenden werden aktuell buchstäblich nicht gesehen. Es steht jedoch zu befürchten, dass sie als Studienabbrecher bzw. als PatientInnen mit chronifizierten krankheitswertigen Symptomen wieder in Erscheinung treten.

      Damit entstehen Kosten auf verschiedenen Ebenen:
      1. Für den betroffenen Studierenden: Auch, wenn formal Möglichkeiten geschaffen wurden, dass Corona-Semester nicht zählen – die Erfahrungen von Depressivität, Erschöpfung, körperlichen Beschwerden und Panik zählen umso mehr und begleiten den betroffenen Studierenden in zukünftige Lebenskapitel.
      2. Für die Familien und Angehörigen der Studierenden: Die Finanzierung eines Studiums ist ebenso teuer wie die meist hilflose Sorge um eine studierende Tochter/ einen studierenden Sohn, der offensichtlich nicht vorankommt und unter der aktuellen Situation leidet. Verzögerungen und Misserfolge im Studienverlauf erhöhen den Finanzierungsaufwand für die Familien, die zudem z.T. selbst coronabedingte finanzielle Einschränkungen zu tragen haben.
      3. Nicht zuletzt zählen die Corona-Semester jedoch auch volkswirtschaftlich und gesundheitspolitisch: Dem akademischen Nachwuchs wurde und wird stets ein hoher Wert für die lebendige Zukunft des Landes beigemessen, entsprechend hoch sind die Investitionen in die Hochschulbildung. Es ist gesamtgesellschaftlich teuer, tatenlos dabei zuzusehen, wie dieser akademische Nachwuchs sich zu einer depressiven und erschöpften Generation entwickelt. Aktuell sind die entstandenen Kosten z.T. noch wenig sichtbar, das Leid der Studierenden verbirgt sich hinter den Türen der WG-Zimmer und Wohnheime. Kosten, die für nicht-adäquat genutzte Studienplätze entstehen bzw. für notwendige Behandlungen, werden jedoch in absehbarer Zeit sichtbar werden, sofern politische Maßnahmen die Situation der Studierenden weiterhin zu wenig berücksichtigen.

    3. Impfangebot für Studierende: Verlässliche Perspektive für die Rückkehr auf den Campus im WS 2021/22
      Vor diesem Hintergrund appellieren wir dringend dafür, Studierenden eine verlässliche Perspektive zu geben und eine Rückkehr auf den Campus zum WS 2021/22 zu ermöglichen. Dafür ist ein vollständiger Impfschutz der Studierenden bis spätestens September 2021 unabdingbar.

      Zukünftige kluge Köpfe entstehen nicht nur durch Wissensvermittlung, sondern benötigen Lebenserfahrung, die in der Begegnung und dem Austausch mit anderen Menschen wächst. Studieren war schon immer eine Mannschaftssportart und kann nur teilweise im „stillen Kämmerlein“ erfolgen. Für Studierende, die nicht mehr in den alten Strukturen der Familie, aber noch nicht in neuen Strukturen einer eigenen Berufstätigkeit leben, ist der Campus vor allem ein sozialer Ort, der unverzichtbar für die Berufsqualifizierung ist.

      Die Rückkehr in ein analoges Studium und ein spezifisches zeitnahes Impfangebot für Studierende sind daher aus unserer Sicht nicht nur eine lohnende Investition in die Gesundheit der Studierenden, sondern werden sich gesamtgesellschaftlich auszahlen: Wir sollten es uns kein weiteres Semester leisten, den Horizont von Studierenden auf den Radius eines WG-Zimmers und den Blick auf den Bildschirm zu begrenzen. 
  2. Anonym sagt:

    Stellungnahme Deutsches Studentenwerk:

    Deutsches Studentenwerk (DSW) fordert neben einer Impfstrategie auch ein Bund-Länder-Förderproramm für Studierende zum Abbau pandemiebedingter Lernrückstände und psychosozialer Belastungen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Nach drei Digital-Semestern sind die psychosozialen Belastungen der Studierenden immens, die Folgen werden die Studierenden in den nächsten Jahren begleiten“. Meyer auf der Heyde: „Wenn Bund und Länder die nachholende Lernförderung für Schüler fördern, müssen sie auch für Studierende zusätzliche Lernunterstützung durch Tutoren fördern und vor allem die Psychosozialen Beratungsstellen der Studentenwerke ausbauen“

    Anlässlich des heutigen „Impfgipfels“ von Bund und Ländern spricht sich das Deutsche Studentenwerk (DSW), der Verband der Studenten- und Studierendenwerke in Deutschland, mit Nachdruck einerseits für eine Impfstrategie auch für die Studierenden aus und fordert andererseits ein Bund-Länder-Förderprogramm auch für die psychologischen und Sozialberatungsstellen der Studentenwerke. Die Studierenden hätten nach drei Digitalsemestern mit zunehmenden psychosozialen Belastungen zu kämpfen, deren Folgen sie auch in den nächsten Jahren begleiten würden, so das DSW.

    DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde erklärt:

    „Das Überbrückungshilfe-Paket der Bundesregierung für Studierende, bestehend aus vorübergehend zinsbefreitem KfW-Studienkredit und Zuschuss, war ein wichtiger Schritt, die finanziellen Notlagen der Studierenden zu mindern. Allein, dies reicht jedoch nicht mehr aus, um Studierenden mit psychosozialen Belastungen infolge von nunmehr drei Digitalsemestern zu helfen.

    Die Studierenden brauchen dringend neben einer klaren Test- und Impfstrategie sowie einer Öffnungsperspektive nun dringend auch erweiterte Unterstützungs- und Beratungsangebote von Hochschulen und Studentenwerken, um pandemiebedingten Lernrückständen und psychosozialen Belastungen wirksam begegnen zu können

    Wenn Bund und Länder Finanzmittel für die nachholende Lernförderung für Schülerinnen und Schüler bereitstellen, müssen sie ebenso ein solches Programm für die Studierenden auflegen. Dazu gehören insbesondere ein Bund-Länder-Förderprogramm für beispielsweise zusätzliche Lernunterstützung durch Tutorinnen und Tutoren sowie der Ausbau der psychosozialen Beratung der Studentenwerke.

    Die Studierenden haben klaglos drei digitale Semester durchgehalten, aber das fordert nun seinen Tribut: Die Nachfrage nach psychosozialer Beratung steigt stark bei den Studentenwerken. Die Studierenden haben mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen, mit Vereinsamungsgefühlen in der digitalen Isolation, mit Fragen nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Studiums, oder mit Ängsten vor Verschuldung.

    Es ist höchste Zeit, dass Bund und Länder sich endlich auch den Studierenden zuwenden.“
    27.05.2021

  3. Anonym sagt:

    Stellungnahme Hochschulrektorenkonferenz:

    Nach „Impfgipfel“: HRK-Präsident fordert gezielte Impfangebote für Studierende

    28. Mai 2021

    Die Ergebnisse des gestrigen „Impfgipfels“ von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidentinnen und -präsidenten kommentierte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Peter-André Alt, soeben in Berlin:

    „Die Perspektiven für den Fortgang der Corona-Impfungen in Deutschland scheinen insgesamt positiv. Die bundesweite Aufhebung der Priorisierung ab der übernächsten Woche steht dafür. Diese muss nun aber verbunden werden mit einer organisatorischen Unterstützung für die besondere Gruppe der Studierenden.

    Es geht um die beinahe drei Millionen Studierenden, die sich nun bereits seit drei Semestern in einem Ausnahmezustand befinden, weitgehend ohne Präsenzveranstaltungen, mit sehr eingeschränktem Kontakt zu Kommilitonen, ohne den so notwendigen lebendigen persönlichen Austausch im akademischen Betrieb. So erfolgreich die weitgehende Umstellung auf digitale Angebote ist, so belastend ist die nun schon so lange andauernde Konzentration auf diese Art des Studiums für Studierende wie Lehrende.

    Hochschullehre vollzieht sich nicht in Klassenverbänden, sondern in wechselnden Konstellationen und mit oft hoher Mobilität zwischen Standorten. Die Hochschulen können daher nur mit einer entsprechend hohen Impfquote bei Studierenden und Lehrenden in den Regelbetrieb zurückkehren; allein durch Testungen ist dies nicht machbar.

    Daher ist es dringend erforderlich, dass die Studierenden bei der Impfkampagne besonders unterstützt werden. Denn ein flächendeckendes Impfangebot erst bis Ende September bedeutet, dass eine Immunisierung einer ausreichend großen Zahl von Studierenden für das kommende Wintersemester nicht gewährleistet wäre. Die Offenhaltung von Impfzentren besonders für Studierende, die Einbindung der Hochschulen und insbesondere der Universitätsmedizin in die Impfkampagne für die Studierenden und die Nutzung der hochschulischen Betriebsärzte auch für Studierende könnten Lösungsansätze sein.

    Die Länder sollten sich nun mit Unterstützung des Bundes unverzüglich mit ihren Hochschulen über entsprechende Maßnahmen und die notwendigen Ressourcen verständigen.“