1. LAK-Antrag
LAK-Antrag
Die Landes-Asten-Konferenz möge beschließen eine Position hinsichtlich der Öffnungsperspektiven für Hochschulen/Universitäten zu beschließen/formulieren und diese öffentlichkeitswirksam und gegenüber der Politik zu vertreten.
Begründung
Seit 1,5 Jahren findet das Studium digital statt. Dabei stehen die Studierenden vor verschiedenen Herausforderungen. Sowohl vor technischen als auch vor gesundheitlichen Herausforderungen (Depressionen bedingt durch die aktuelle Lage).
Gerne kann hierzu der offene Brief des Bundesverbands rechtswissenschaftlicher Fachschaften herangezogen werden, um sich somit die Probleme/Herausforderungen der Studierendenschaft vor Augen zu führen.
2. Anlagen
BRF: offener Brief "Die Zukunft ohne Perspektive"
Offener Brief OnlineLeere etc.: "Präsent bleiben. Ein Brief an die Bildungspolitiker*innen in Ländern und Bund."
3. Formulierungsvorschläge
3.1. Einleitung
Das Ende der Corona-Krise scheint mit Blick auf den Impffortschritt zumindest den Menschen in Deutschland in Sichtweite zu sein. Doch trotz allem haben wir Studierende das Gefühl wir wurden und werden immer noch vergessen.
(Alternativ: Seit mehr als einem Jahr befindet sich das Studium in Baden-Württemberg in einem Krisenzustand. Während Wirtschaft und Forschung adäquate Unterstützung erhielten, hatten vor allem die Studierenden mit den Einschränkungen und der Vernachlässigung durch die Landesregierung aber auch die Bundespolitik zu kämpfen. Die Studierenden in Baden-Württemberg haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus Solidarität mitgetragen. Dies hat fatale Auswirkungen auf die studentische Kulturlandschaft. Der Austausch zwischen Kommiliton*innen, der für die eigene Entwicklung und die des Studienerfolgs so wichtig ist, war über das Corona-Jahr kaum existent.
Daher hat die Landesstudierendenvertretung Baden-Württemberg Forderungen aufgestellt, die in diesem Eckpunktepapier dargelegt sind. (Bearbeitet u.a von An Tang KIT)
3.1.1. Psychische Belastung
3.1.1.1.
3.1.1.2.
3.1.1.3.
3.1.1.4.
3.1.1.5.
(Alternative:
Die Pandemie, als auch die daraus folgenden Einschränkungen, sind für viele Studierende eine psychische Ausnahmesituation. Dies können viele Studierendenschaften, welche entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote haben, bestätigen. Auch die Leiterin der Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe, Sabine Köster, kommt in ihrer Stellungnahme am 28. Mai 2021 zu diesem Schluss. Die hohe psychosoziale Belastung, aber auch die hohen finanziellen Kosten zur Behandlung psychischer Probleme, sorgen für die Verstärkung dieser Belastung. Deswegen fordert die Landesstudierendenvertretung:
1. Schnellstmöglichen Ausbau der psychosozialen Unterstützungsangebote
2. Eine verlässliche Studienfinanzierung
3. Eine schnelle aber überlegte Rückkehr zur echten Präsenzhochschule
Bearbeitet u.a von An Tang (KIT))
3.1.2. Zurück zur Präsenz durch Impfung
3.1.2.1.
3.1.2.2.
3.1.2.3.
3.1.2.4.
3.1.2.5.
3.1.2.6.
(Alternative: II. Impfungen für alle Studierenden ermöglichen
Um die Pandemie zu bekämpfen und eine schnellstmögliche, sichere Öffnung der Präsenzlehre zu gewährleisten, sind Impfangebote an Studierende alternativlos. Dabei lehnt die Landesstudierendenvertretung die Forderung des Verbandes der Hausärzt*innen, Impfzentren auslaufen zu lassen, ab und schließt sich der Forderung der Hochschulrektor*innenkonferenz an, wonach allen Studierenden bis zum Beginn des Wintersemesters die Möglichkeit eingeräumt werden soll einen vollständigen Impfschutz zu erhalten. Impfzentren sind vor allem für zugezogene und internationale Studierende die erste Anlaufstelle für Impfungen. Dies muss beibehalten werden. Die Landesstudierendenvertretung fordert:
1. Garantierte zeitnahe Impfangebote für alle Studierende vor dem Beginn des Wintersemesters
2. Offenhaltung der Impfzentren für Studierende
3. Einbindung der Hochschulen in die Impfstrategie für Studierende
4. Kommende Erstsemester-Studierende im Rahmen der organisatorischen Möglichkeiten berücksichtigen
Bearbeitet von An Tang (KIT))
3.1.3.
Hochschule und Universität als Erfahrungs- und Lebensraum für Studierende muss ein hoher Stellenwert zugesprochen werden. Die Beteiligung an psychosozial förderlichen Alltags- und Vernetzungssituationen, können kaum bis gar nicht digital ersetzt werden. Die für die zukünftige Rolle der Studierenden in der Gesellschaft notwendige interdisziplinären Erfahrung kann nur durch die Mitgestaltung und Verwirklichung eines realen Campus entstehen. Kompromissfindung, Partizipation und Selbstbemächtigung wird durch studentische Aktionen und Organisationen vermittelt und fördert die persönliche Entwicklung der Studierenden. Daher sollte eine belebter Campus als ein wichtiger entwicklungsfördernder Faktor anerkannt werden und durch der Situation angepasste Strategien ermöglicht werden.
3.1.3.1. Wir fordern:
3.1.3.2. Öffnung von Mensen, Bibliotheken und Lernräumen entsprechend den gegebenen Umstände
3.1.3.3. Förderung von Lern- und Arbeitsgruppen
3.1.3.4. Förderung von Sport-, Kultur-, Freizeit- und Orientierungsangeboten, sobald möglich
3.1.3.5. Testangebote an allen Hochschulen, bis alle Hochschulangehörigen geimpft sind
3.1.4. Übergang gestalten
Das Wintersemester wird ein Übergangssemester auf dem Weg zur Präsenzuniversität. Die Präsenzlehre und die persönliche Begegnung muss dabei das grundlegende Kernstück der Hochschullehre bleiben. Auch wenn der Ausblick auf die kommenden Monate trotz optimistisch stimmender Impfprognosen noch von Unsicherheiten getrübt wird, ist es essenziell, dass mit den jetzt stattfindenden Planungen für das kommende Semester dieser Weg bereitet wird. Planbarkeit ist dabei auch für uns ein wichtiger Faktor. Damit Studierende, insbesondere auch internationale Studierende rechtzeitig die Niederlassung an ihrem Studienstandort planen können müssen möglichst zeitnah die Unsicherheiten bezüglich des Stattfindens eines Präsenzsemesters im Winter 20/21 ausgeräumt werden.
Wir fordern:
3.1.4.1. Evaluation und Anpassung der Workloads der Lehrveranstaltungen
3.1.4.2. Anpassung der Qualitätsmanagementprozesse an die neuen Lehrformate
3.1.4.3. Keine reinen Digitalveranstaltungen im kommenden Wintersemester
3.1.4.4. Feste Planung eines Wintersemesters im Präsenz- und Hybridformat
(Alternative für letzten Satz: Damit Studierende, insbesondere auch internationale Studierende rechtzeitig die Niederlassung an ihrem Studienstandort planen können, müssen schon jetzt die Unsicherheiten bezüglich des Stattfindens eines Präsenzsemesters im Winter 20/21 ausgeräumt werden.)
3.1.5. Perspektive
Die Hochschulen haben nicht zuletzt durch den beispiellosen Einsatz vieler Einzelner aus allen Bereichen in der Krisenzeit bemerkenswertes geleistet. Genauso wenig wie ein weiteres reines Onlinesemester hinnehmbar ist, ist aber auch eine stumpfe Rückkehr in den Status Quo des Lehrbetriebs vor der Pandemie kein akzeptables Ziel!
Die Digitalisierung bietet dabei Möglichkeiten, die über das reine Abbilden bisheriger Lehrformate weit hinaus gehen. Durch sinnvollen Einsatz verschiedener Tools kann reine Wissensvermittlung im Digitalen stattfinden und der wissenschaftliche Austausch wieder mehr in den Vordergrund einer hochschulischen Ausbildung treten. Tatsächliches Studierendenzentriertes Lehren und Lernen wird ermöglicht. Auch für Chancengleichheit und Barrierefreiheit ergeben sich neue völlig Potentiale. Durch das Angebot verschiedener Lern- und Prüfungsformen können Hürden abgebaut und die Lehre verschiedenen Lerntypen gerecht werden. Durch das asynchrone Angebot von Aufzeichnungen und Lehrvideos werden Flexibilität gerade für Studierende geschaffen, die durch Familienpflichten, den Erwerb des Lebensunterhaltes oder einer Besonderen Lebenslage auf diese angewiesen sind. Wir haben in den Onlinesemester auch gesehen, dass man uns Studierenden einiges an Eigenverantwortung zutrauen kann. Die Coronakrise hat uns dabei alle getroffen. Individuelle Krisen, die für die Betroffenen ein vergleichbares Ausmaß annehmen, geschehen jedoch auch sonst tagtäglich. Deshalb müssen wir Freiräume und Flexibilität in den Ordnungen beibehalten und Ergänzen!
Die Bildungslandschaft unterzieht sich jetzt einem gewaltigen Wandel. Wir müssen die Ergebnisse der Onlinesemester nutzen, um einen Präsenzbetrieb durch geeignete Digitale Methoden und Tools aufzuwerten. Dabei kann die Digitalisierung allerdings kein Mittel zur kurzfristigen Effizienzsteigerung sein. Im Gegenteil, eine zu Ende gedachte Digitalisierung bedarf Investition, nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in deren Weiterentwicklung und in die Kompetenz aller Beteiligten. Auch eine optimierte digitale Lehre kann den Austausch in Präsenz nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Digitalisierung nicht auf Kosten der anderen Entwicklungsbereiche der Hochschullehre finanziert wird.
3.1.5.1. Wir fordern:
3.1.5.2. Grundfinanzierung der Weiterentwicklung digitaler Tools.
3.1.5.3. Grundfinanzierte Dauerstellen im lehrunterstützenden Bereich und der Didaktik
3.1.5.4. Digitale Kompetenzen als Teil der Lehrqualifikation, aber auch des Curriculums
3.1.5.5. Präsenzlehre erhalten und weiterentwickeln
3.1.5.6. Studierendenzentriertes Lehren und Lernen in Präsenz unterstützt durch Digitalisierung
3.1.5.7. Beratungs- und Unterstützungsangebote statt "Rausprüfen" durch Drittversuche
(Alternative:
Die Hochschulen haben nicht zuletzt durch den beispiellosen Einsatz vieler Einzelner aus allen Bereichen in der Krisenzeit bemerkenswertes geleistet. Genauso wenig wie ein weiteres reines Onlinesemester hinnehmbar ist, ist aber auch eine stumpfe Rückkehr in den Status Quo des Lehrbetriebs vor der Pandemie kein akzeptables Ziel!
Die Bildungslandschaft unterzieht sich jetzt einem gewaltigen Wandel. Wir müssen die Ergebnisse der Onlinesemester nutzen, um einen Präsenzbetrieb durch geeignete Digitale Methoden und Tools aufzuwerten. Dabei kann die Digitalisierung allerdings kein Mittel zur kurzfristigen Effizienzsteigerung sein. Im Gegenteil, eine zu Ende gedachte Digitalisierung bedarf Investition, nicht nur in Infrastruktur, sondern auch in deren Weiterentwicklung und in die Kompetenz aller Beteiligten. Zudem kann auch eine optimierte digitale Lehre das Element "Präsenz" nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Damit dieses Kernstück der universitären Lehre im Zuge der notwendigen Reformen nicht vernachlässigt wird muss die Präsenzuniversität gestärkt und weiterentwickelt werden. Hierfür/Deshalb ist es unerlässlich, dass die Digitalisierung nicht auf Kosten der anderen universitären Entwicklungsbereiche finanziert wird.)
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Die Onlinelehre so wie die aktuelle Situation in Gesellschaft, welche durch die Pandemie entstehen. Stellen eine große Herausforderung für Studierende dar und erzeugt Risikofaktoren für psychische Belastung.
Risiko Faktoren wie fehlender sozialer Rückhalt, Unausgeglichene Erwartungshaltungen in Anforderungen vom Studium zu zu Verfügung gestellten Ressourcen ( keine Lernräume kein Zugang zu Materialien und Infrastruktur), so wie fehlende Räume zur Bedürfnis Befriedigung und der Wegfall von regelmäßigen wegstecken zu Hochschule und Uni und die damit körperlicher Betätigung, so wie der Wegfall von Hochschulsport, erhöhen zwangsweise die Wahrscheinlichkeit an psychischen Belastungen und Erkrankungen zu leiden.
Eine Wiederbelebung des Campus und die Ermöglichung für Vernetzung auf diesem, kann diesen Risikofaktoren entgegen wirken und so verhindern das Die Belastung zu groß wird.
- Sozialen Austausch ermöglichen, eine Lehrveranstaltung und dann sofort raus aus der Uni und heimgehen bringt auch wenig
Die Hochschule und Universität als Erfahrungs- und Lebensraum für studierende muss ein hoher Stellenwert zu gesprochen werden. Die Beteiligung an psychosozial förderlichen Alltags- und Vernetzungssituationen, können kaum bis gar nicht digital ersetzt werden. Die für das zukünftige Berufsleben notwendige interdisziplinären Erfahrung kann nur durch die Mitgestaltung und Verwirklichung eines realen Campus entstehen. Kompromissfindung, Partizipation und Selbstbemächtigung wird durch studentische Aktionen und Organisationen vermittelt und fördert die persönliche Entwicklung der Studierenden. Daher sollte eine belebter Campus als ein wichtiger entwicklungsfördernder Faktor anerkannt werden und durch der Situation angepasste Strategien ermöglicht werden.
4. Notizen
Rückmeldungen auf den Aufruf im Vorfeld des StudiGipfels Baden-Württemberg, n=105
In Bezug auf ein erfolgreiches Studium:
- Schnellstmögliche Rückkehr zu mindestens teilweiser Präsenzvorlesung
- Bibliotheken, Lernräume, technische Ausstattung (z.B. Drucker) öffnen
- Erleichterungen zum Lernen: Lerngruppen ermöglichen, Räume dafür zur Verfügung stellen
- Impfungen für Studierende
- Nachschreibetermine anbieten für Prüflinge, die sich in Quarantäne befinden
- Kennenlernen & sozialer Austausch insbesondere der ersten drei/vier Semester ermöglichen
- Qualität der Lehre sicherstellen: verpflichtend gute Hardware der Dozierenden sowie nicht nur Skripte hochladen und dann Fragestunden anbieten
- Hochschulen müssen Tests anbieten, wenn Testpflicht gilt
In Bezug auf das Sozialleben
- Mentale Gesundheit, psychische Belastung der Studierenden ernst nehmen
- Beratungsangebot erweitern
- Übergang in die Wirtschaft enorm schwierig; keine Praktika, keine Abschlussarbeiten, mit schlechteren Noten und viel weniger Stellenangeboten
- Motivation fehlt sonst: Ermöglichen von Hochschulsport, anderen Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie Kultur, um Abwechslung zum tristen Home-Office zu bieten.
Kai Moltzen, 02.06.21
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3 Kommentare
Anonym sagt:
Stellungnahme der PBS:
Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS) des Studierendenwerks Karlsruhe
Sabine Köster
Stellungnahme zur Notwendigkeit von Impfangeboten für Studierende
Karlsruhe, 28.5.2021
Nach drei Corona-Semestern in Folge sind die psychosozialen Belastungen für Studierende hoch, dementsprechend hoch ist auch die Nachfrage nach psychotherapeutischer Unterstützung in den Beratungsstellen der Studierendenwerke. Die Ratsuchenden schildern insbesondere depressive Symptome, Erschöpfung, körperliche Beschwerden (z.B. Schlafstörungen) sowie Panikgefühle/ Versagens- und Zukunftsängste. Häufig beschreiben Studierende ihre Situation mit „ich kann einfach nicht mehr“, in der Konfrontation mit den langandauernd eingeschränkten Studienbedingungen geht den Studierenden „die Puste aus“. Die Betroffenen erkennen sich selbst nicht wieder und vermissen schmerzlich ihre frühere Lebensfreude, Energie und Motivation.
Studierende, die unter psychischen Problemen leiden, können das Bildungsangebot der Hochschulen nur erschwert, nur teilweise, nicht adäquat oder gar nicht nutzen. Es kommt zu Verzögerungen, Prüfungsmisserfolgen bis hin zu Studienabbrüchen. Die Beratungserfahrungen der PBSen zeigen, dass ein großer Teil der ErstsemesterInnen nicht in den Studienalltag hineinfindet, viele Studierende höherer Semester den Anschluss an den vorgesehenen Studienverlauf verpassen und andere sich gegen die Fortsetzung des Studiums unter den aktuellen Bedingungen entscheiden (müssen). Ein erheblicher Teil der Studierenden ist zwar noch immatrikuliert, studiert aber längst nicht mehr. Solche abgetauchten Studierenden werden aktuell buchstäblich nicht gesehen. Es steht jedoch zu befürchten, dass sie als Studienabbrecher bzw. als PatientInnen mit chronifizierten krankheitswertigen Symptomen wieder in Erscheinung treten.
Damit entstehen Kosten auf verschiedenen Ebenen:
Vor diesem Hintergrund appellieren wir dringend dafür, Studierenden eine verlässliche Perspektive zu geben und eine Rückkehr auf den Campus zum WS 2021/22 zu ermöglichen. Dafür ist ein vollständiger Impfschutz der Studierenden bis spätestens September 2021 unabdingbar.
Zukünftige kluge Köpfe entstehen nicht nur durch Wissensvermittlung, sondern benötigen Lebenserfahrung, die in der Begegnung und dem Austausch mit anderen Menschen wächst. Studieren war schon immer eine Mannschaftssportart und kann nur teilweise im „stillen Kämmerlein“ erfolgen. Für Studierende, die nicht mehr in den alten Strukturen der Familie, aber noch nicht in neuen Strukturen einer eigenen Berufstätigkeit leben, ist der Campus vor allem ein sozialer Ort, der unverzichtbar für die Berufsqualifizierung ist.
Die Rückkehr in ein analoges Studium und ein spezifisches zeitnahes Impfangebot für Studierende sind daher aus unserer Sicht nicht nur eine lohnende Investition in die Gesundheit der Studierenden, sondern werden sich gesamtgesellschaftlich auszahlen: Wir sollten es uns kein weiteres Semester leisten, den Horizont von Studierenden auf den Radius eines WG-Zimmers und den Blick auf den Bildschirm zu begrenzen.
Anonym sagt:
Stellungnahme Deutsches Studentenwerk:
Deutsches Studentenwerk (DSW) fordert neben einer Impfstrategie auch ein Bund-Länder-Förderproramm für Studierende zum Abbau pandemiebedingter Lernrückstände und psychosozialer Belastungen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Nach drei Digital-Semestern sind die psychosozialen Belastungen der Studierenden immens, die Folgen werden die Studierenden in den nächsten Jahren begleiten“. Meyer auf der Heyde: „Wenn Bund und Länder die nachholende Lernförderung für Schüler fördern, müssen sie auch für Studierende zusätzliche Lernunterstützung durch Tutoren fördern und vor allem die Psychosozialen Beratungsstellen der Studentenwerke ausbauen“
Anlässlich des heutigen „Impfgipfels“ von Bund und Ländern spricht sich das Deutsche Studentenwerk (DSW), der Verband der Studenten- und Studierendenwerke in Deutschland, mit Nachdruck einerseits für eine Impfstrategie auch für die Studierenden aus und fordert andererseits ein Bund-Länder-Förderprogramm auch für die psychologischen und Sozialberatungsstellen der Studentenwerke. Die Studierenden hätten nach drei Digitalsemestern mit zunehmenden psychosozialen Belastungen zu kämpfen, deren Folgen sie auch in den nächsten Jahren begleiten würden, so das DSW.
DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde erklärt:
„Das Überbrückungshilfe-Paket der Bundesregierung für Studierende, bestehend aus vorübergehend zinsbefreitem KfW-Studienkredit und Zuschuss, war ein wichtiger Schritt, die finanziellen Notlagen der Studierenden zu mindern. Allein, dies reicht jedoch nicht mehr aus, um Studierenden mit psychosozialen Belastungen infolge von nunmehr drei Digitalsemestern zu helfen.
Die Studierenden brauchen dringend neben einer klaren Test- und Impfstrategie sowie einer Öffnungsperspektive nun dringend auch erweiterte Unterstützungs- und Beratungsangebote von Hochschulen und Studentenwerken, um pandemiebedingten Lernrückständen und psychosozialen Belastungen wirksam begegnen zu können
Wenn Bund und Länder Finanzmittel für die nachholende Lernförderung für Schülerinnen und Schüler bereitstellen, müssen sie ebenso ein solches Programm für die Studierenden auflegen. Dazu gehören insbesondere ein Bund-Länder-Förderprogramm für beispielsweise zusätzliche Lernunterstützung durch Tutorinnen und Tutoren sowie der Ausbau der psychosozialen Beratung der Studentenwerke.
Die Studierenden haben klaglos drei digitale Semester durchgehalten, aber das fordert nun seinen Tribut: Die Nachfrage nach psychosozialer Beratung steigt stark bei den Studentenwerken. Die Studierenden haben mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen, mit Vereinsamungsgefühlen in der digitalen Isolation, mit Fragen nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Studiums, oder mit Ängsten vor Verschuldung.
Es ist höchste Zeit, dass Bund und Länder sich endlich auch den Studierenden zuwenden.“
27.05.2021
Anonym sagt:
Stellungnahme Hochschulrektorenkonferenz:
Nach „Impfgipfel“: HRK-Präsident fordert gezielte Impfangebote für Studierende
28. Mai 2021
Die Ergebnisse des gestrigen „Impfgipfels“ von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidentinnen und -präsidenten kommentierte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Peter-André Alt, soeben in Berlin:
„Die Perspektiven für den Fortgang der Corona-Impfungen in Deutschland scheinen insgesamt positiv. Die bundesweite Aufhebung der Priorisierung ab der übernächsten Woche steht dafür. Diese muss nun aber verbunden werden mit einer organisatorischen Unterstützung für die besondere Gruppe der Studierenden.
Es geht um die beinahe drei Millionen Studierenden, die sich nun bereits seit drei Semestern in einem Ausnahmezustand befinden, weitgehend ohne Präsenzveranstaltungen, mit sehr eingeschränktem Kontakt zu Kommilitonen, ohne den so notwendigen lebendigen persönlichen Austausch im akademischen Betrieb. So erfolgreich die weitgehende Umstellung auf digitale Angebote ist, so belastend ist die nun schon so lange andauernde Konzentration auf diese Art des Studiums für Studierende wie Lehrende.
Hochschullehre vollzieht sich nicht in Klassenverbänden, sondern in wechselnden Konstellationen und mit oft hoher Mobilität zwischen Standorten. Die Hochschulen können daher nur mit einer entsprechend hohen Impfquote bei Studierenden und Lehrenden in den Regelbetrieb zurückkehren; allein durch Testungen ist dies nicht machbar.
Daher ist es dringend erforderlich, dass die Studierenden bei der Impfkampagne besonders unterstützt werden. Denn ein flächendeckendes Impfangebot erst bis Ende September bedeutet, dass eine Immunisierung einer ausreichend großen Zahl von Studierenden für das kommende Wintersemester nicht gewährleistet wäre. Die Offenhaltung von Impfzentren besonders für Studierende, die Einbindung der Hochschulen und insbesondere der Universitätsmedizin in die Impfkampagne für die Studierenden und die Nutzung der hochschulischen Betriebsärzte auch für Studierende könnten Lösungsansätze sein.
Die Länder sollten sich nun mit Unterstützung des Bundes unverzüglich mit ihren Hochschulen über entsprechende Maßnahmen und die notwendigen Ressourcen verständigen.“