Die LAK spricht sich für die Einführung der Verfassten Studierendenschaft in Bayern aus - dem einzigen Bundesland, das nicht über eine solche verfügt.

Auch in Baden-Württemberg gab es lange keine Verfasste Studierendenschaft, bis sie 2012 wiedereingeführt wurde. Seitdem haben sich die Verfassten Studierendenschaften an allen öffentlichen Hochschulen konstituiert, organisiert und vertreten demokratisch die Anliegen der Studierenden gegenüber den Hochschulen. Während in der Vor-VS-Zeit einige Prozesse und Entscheidungen orbei an den Studierenden entschieden wurden, haben sich die VSen mittlerweile vielerorts als offizielle, demokratisch legitimierte Vertretung der Studierenden etabliert und werden mittlerweile meist in die Prozesse eingebunden. [An einigen Hochschulen gibt es hier noch Defizite, was sich u.a. darin zeigt, dass die VSen bei einigen Themen nicht oder zu spät von den Hochschulen angesprochen werden. Manche Anfragen werden so spät gestellt, dass die Fristen der entsprechenden Gremien nicht eingehalten werden (könnten).]

Die Einführung der VS hat allerorts einen hohen Aufwand bedeutet, sich aber mehr als ausgezahlt: Die Perspektive der Studierenden ist für eine jede Hochschule bereichend und unverzichtbar. Eine Verfasste Studierendenschaft ist Ausdruck der Wertschätzung des Pluralismus, von dem unsere Demokratie lebt und der auch in jeder Hochschule vorhanden und gewertschätzt werden sollte.

Dass es Organisationen und Parteien gibt, die die Verfasste Studierendenschafte als Institution ablehnen, [hier Links] sehen wir als problematisch an. Auf diese Institution zu verzichten, ist für uns Ausdruck eines falschen bzw. naiven Demokratieverständnisses: Ohne Verfasste Studierendenschaft gibt es keine Institution, der gegenüber Studierende über ihre Tätigkeit in Gremien, in denen sie die Interessen aller Studierenden vertreten (sollen), Rechenschaft ablegen müssen. Um überhaupt die Möglichkeit haben, nicht ihre*seine Individualmeinung zu vertreten, bedarf es der Verfassten Studierendenschaft, die die Interessen der Studierenden sammeln, diskutieren und vertreten kann.  Außerdem ist es für diverse Entscheidungen an den Hochschulen, die außerhalb der Gremien stattfinden, essenziell, dass eine Institution wie die Verfasste Studierendenschaft gibt, die miteinbezogen werden muss. Nur dies kann einen wahren Pluralismus und dementsprechend die möglichst beste Verbindung der Interessen der Mitglieder einer Hochschule gewährleisten. Insofern sprechen wir uns auch für die Institutionalisierung des Mittelbaus (und von Administration und Technik?) im Landeshochschulgesetz aus, da auch für sie dieselben Argumente gelten.

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