1.1. Themen:

  1. Soziale Herkunft
    1. Studierende aus nicht-priviligierten Haushalten haben Nachteile gegenüber Studierenden aus priviligierten Elternhäusern
      1. finanzielle Nachteile
        1. Studis müssen mehr arbeiten, sind finanziell mehr von ihrem Job abhängig
      2. ideelle Nachteile
        1. Studis haben weniger Netzwerke/Vorbilder

1.2. Themenbereiche:

  • BAFöG (Sabine)
  • Mentoring (Konstantin)
    • Stipendienbörse
    • Studieninformationen
  • bezahlbares Wohnen (Sabine)
  • Jobs & Arbeiten (Daniel)
    • Teilzeitbefristungsgesetz
  • Beiträge & Kosten (Semesterbeitrag, Sprachkurse, Hochschulsport, Semesterticket) (Daniel)
  • Hochschulzugang (Konstantin)
    • Informationen & Werbung über das Studieren

1.3. Brainstorming Themen

No.TitelForderungBegründung
1Teilzeitbefristungsgesetz
Führt dazu, dass Werkstudent:innen nach 2 Jahren nicht weiterarbeiten können
2Arbeiten für BAFöG
Über 25-Jährige müssen 2 Jahre gearbeitet haben, um elternunabhängiges BAFöG zu bekommen - Ausbildungen zählen nicht
3Bezahlbares SemesterticketFür diejenigen, die sich kein Semesterticket leisten können, sollen die Kosten übernommen werden. Langfristig soll die Landesregierung die Einführung einer landesweiten Lösung unterstützen und bezuschussen.Zuverlässige Mobilität ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium. Die meisten Studierenden sind dabei auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.
4Nicht-Akademiker:innen-Eltern InformationsangeboteKonstiinformieren sich meist nicht von selbst (Scham, Peinlichkeit), Infotag für Eltern sinnvoll (Informationen über Studium, was damit alles zusammenhängt und wie das Kind unterstützt werden kann), Hochschulen sollten Eltern mehr mit einbeziehen und Infoseiten für Eltern einrichten (z.B. Links, wo man sich überall informieren kann)
5FinanzierungKonstiStudierende aus Nicht-Akademiker:innen-Familien müssen öfter nebenbei arbeiten → weniger Zeit um zu lernen, es ist dadurch schwieriger für diese, ständig gute Noten zu schreiben, was aber von den Stipendiengebern vorausgesetzt wird (meist muss man zu den besten 5-10% des Semesters gehören und soll sich in der begrenzten Zeit auch noch ehrenamtl. engagieren), mehr über Stipendien aufklären, Nicht-Akademiker:innenkinder werden oft nicht bevorzugt von Begabtenförderwerken gefördert, Hilfe beim BAföG-Antrag, oft wird gesagt, man habe keinen Anspruch, obwohl das nicht stimmt, manche Studienrichtungen teurer als andere (z.B. Architektur...)
6Informationen und Eingliederung der Nichtakademiker:innen-Kinder in das StudienlebenKonstiInformationen sind oft schwer zu bekommen, da man nicht weiß, wohin man sich wenden kann, es gibt oft nicht nur einen konkreten Ansprechpartner, man versteht bestimmte Begriffe nicht, da diese komplett neu sind (Dozent:innen, Kurs, Kommiliton:innen...), hier würde eine Art "Studierendenlexikon" helfen, das von der HS bereitsgestellt werden könnte, man möchte die Kommiliton:innen auch nicht unbedingt "belästigen" oder "dumme Fragen" stellen, übersichtliche Auflistung der HS, welche Stelle wofür zuständig ist und wie man diese kontaktieren kann, durch Mentoring-Programm ebenfalls Austausch möglich
7AusrüstungFür das Studium unentbehrliche Ausrüstung (z.B.: Literatur, Zeichenmaterialien, IT...) sollen Studierenden von den Hochschulen zugänglich gemacht werden.  Es soll die Möglichkeit geben Investitionen beim Studieneinstieg mit einem zinsfreien Darlehen zu decken.

Studiengangsabhängig müssen Studierende hohe Summen für Material und Ausrüstung aus eigener Tasche investieren, manche Studis sind besonders zu Beginn des Studiums benachteiligt, was die (vor allem für ein online-Studium nötige) technische Ausstattung angeht. Bestehende Angebote sind oft nicht ausreichend beworben.

8Vorbilder & MotivationWir fordern den Ausbau ideeller Förderung durch Mentoring-Programme, die bevorzugt Nichtakademiker:innenkinder unterstützen.Zuhause stößt man nicht unbedingt auf Begeisterung und Unterstützung für das gewählte Studium. Deshalb benötigen die Studis Vorbilder mit Hochschulerfahrung, die Fragen unkompliziert beantworten können und so helfen Zweifel und Unklarheiten zu beseitigen. Das könnte konkret durch Mentoring-Programme von Hochschulen/Studierendenschaften umgesetzt werden. Auch Mentoring-Programme mit Partner:innen aus Unternehmen und Vereinen könnten angeboten und vermittelt werden.
9Lehrende aufklärenDie Lehrkörper müssen für die besondere Belastung Studierender, die zur Studienfinanzierung arbeiten müssen, sensibilisiert werden.

Lehrenden ist der Druck, den die Studis von mehreren Seiten verspüren oft nicht bewusst. Es gibt z.B. teilweise weder Verständnis noch Lösungen dafür, wenn Abgabefristen oder Anwesenheitspflichten nicht eingehalten werden können weil Studis aus Nichtakademikerhaushalten neben dem Studium auch ihrer Arbeit verpflichtet sind. Hier würde allein schon Aufklärung in Seminaren und Weiterbildungen helfen. Aufgeklärte Lehrende können ihr Angebot studierendenfreundlicher gestalten.

10AuslandssemesterWir fordern umfassende finanzielle und informelle Unterstützung von Nichtakademiker:innenkinder in Bezug auf Auslandsaufenthalte. Nichtkademiker:innenkinder stoßen im familiären Umfeld oft auf mehrere Probleme. Zum einen gibt es in vielen Nichtakademiker:innenhaushalte vonseiten der Eltern meist kein oder wenig Verständnis für Auslandsaufenthalte während des Studiums , da diesen die Vorteile und Chancen von Auslandsaufenthalten nicht bekannt sind. Außerdem ist deren Finanzierung für viele Nichtakademiker:innenkinder schwierig, da nur wenige Stipendien für Auslandsaufenthalte vergeben werden. Zudem ist die Erasmusförderung allein nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt im Ausland zu decken. Für Nichtakademiker:innenkinder, die ein Auslandssemester außerhalb Europas absolvieren möchten, ist dies kaum finanzierbar, da die Erasmusförderung nur für europäische Länder und die Partnerhochschulen der eigenen Universität oder Hochschule gilt. Die Studierenden aus Nichtakademiker:innenhaushalten haben Schwierigkeiten bei der Organisation der Auslandsaufenthalte, da diese sehr zeitintensiv ist und oft Informationslücken bestehen. Eine weitergehende Unterstützung ermöglicht auch Nichtakademiker:innenkindern, von Auslandsaufenthalten zu profitieren.
11Informationsangebote für Nichtakademiker:innenkinderEs muss mehr Beratungsangebote geben, die explizit auf die Belange von Nichtakademiker:innenkinder ausgelegt sind.Auf die Beratungsangebote sollte schon vor Studienbeginn aufmerksam gemacht werden, damit Studierende aus Nichtakademikeri:innenhaushalten auf die Studienzeit und eventuelle Schwierigkeiten vorbereitet werden. Dabei sollte auch auf intrinsische Aspekte, wie die persönliche Weiterentwicklung und die damit zusammenhängende Veränderung des Umfelds eingegangen werden. Das Beratungsangebot kann auch in Zusammenarbeit mit externen Organisationen bereitgestellt werden, die sich bereits seit längerem mit der Materie befassen. Dadurch erhalten Nichtakademiker:innenkinder eine Beratung, die auf ihre Belange ausgelegt ist und es können schon von Beginn des Studiums an, eventuelle spätere Informationslücken beseitigt werden.
12Regelstudienzeit anpassenWir fordern eine Reevaluation der Regelstudienzeit oder eine Anpassung der Finanzierungsmöglichkeiten an die Realität.Die durchschnittliche Studiendauer steht in keinem Verhältnis zur Regelstudienzeit. Weil aber Finanzierungsmöglichkeiten wie das BAföG oder Stipendien sich an der Regelstudienzeit orientieren, sind BAföG-Empfänger:innen und Stipendiat:innen dadurch ungleich benachteiligt.
13Entlastung duch Erlass des VerwaltungskostenbeitragsDer Verwaltungskostenbeitrag soll BAföG-Empfänger:innen erlassen werden.Der Verwaltungskostenbeitrag ist eine der notwendigen regelmäßigen Ausgaben, die im BAföG nicht berücksichtigt werden. Eine Regelung zu Erlass bzw. Rückerstattung wie an der Universität des Saarlandes soll die so entstehende Ungleichheit beheben.
14Bildungszugang ohne versteckte Kosten.Alle Bildungsangebote an staatlichen Hochschulen (auch Sprachkurse/ freiwillige Weiterbildungsangebote) müssen Gebührenfrei zur Verfügung stehen.Finanzielle Ressourcen sollen sich so wenig wie möglich auf Breite und Qualität der in Anspruch genommenen Lehre auswirken.
15Hochschulsport fördernDie Teilnahme am Hochschulsport soll flächendeckend gefördert werden sodass Beiträge unter 30€ pro Semester unabhängig von der Disziplin garantiert werden.

Die Pandemie hat uns noch einmal den Beitrag, den regelmäßiger Sport zum Studium leistet, vor Augen geführt.

16TeilzeitstudiumMögliches Teilzeitstudium an allen Hochschulen (Hochschulstandorten)Vollzeitstudium und gleichzeitige berufliche Betätigung sind ohne Kompromisse nicht möglich. Für diejenigen, die für ihren Lebensunterhalt auf den Job angewiesen sind, soll es an allen Hochschulen (oder Hochschulstandorten) in Baden-Württemberg die Möglichkeit für ein Studium in Teilzeit geben.









1.4. Notizen vom 02.03. - Gespräch mit Arbeiterkind.de gGmbH

  • Jana seit 2017 bei Arbeiterkind
    • Ansprechperson für Ehrenamtliche
    • an der Uni Stuttgart
    • ev. Theologie studiert in Heidelberg
  • Arbeiterkind
    • Unterstützung von Nichtakademiker*innen
    • setzt schon in der Schule an
    • Unterstützung über das Studium hinweg bis zum Berufseinstieg
    • Regelmäßige Erhebung
      • Finanzierung als größtes Thema
  • Probleme
    • Semesterbeiträge sind zu hoch
    • insb. wenn man das Semesterticket mitkaufen muss
      • Semesterbeiträge
    • 1. Semester ist besonders kritisch, weil noch kein Bafög
      • aber Semesterbeitrag zahlen, Kaution für die Wohnung, etc.
      • Stuwe sind teilweise darauf eingestellt und geben einem Darlehen, wenn man Bafög berechtigt ist
      • Stellungnahme K. Urbatsch: Informationsblatt (bundestag.de)
    • ALG 2 Kinder können nicht ausziehen, weil die Eltern sonst weniger Geld bekommen
      • Bafög wird auf ALG 2 angerechnet
      • schwierig Geld beiseite zu legen
    • max Wohnbeitrag Bafög liegt häufig unter der günstigsten Wohnung in Studierendenwerke
      • Bafög Wohnbeitrag erhöhen, insb. in Städten mit teureren Wohnungen
    • frühe Studienfinanzierungsberatung in der Schule
      • da auch über Stipendien sprechen
        • Begabtenförderwerke fördern weniger Akademiker*innenkinder
    • Studienbotschafter gibt es, aber zu wenige
      • Arbeitsagentur informieren
    • bestimmte Studiengänge wie Architektur, Design haben hohe Materialkosten
    • Verwaltungskosten, Semesterkosten etc. ins Bafög übernehmen
      • Verwaltungskosten rückerstatten für Leute mit Kind, Handicap, ...
    • Regelstudienzeit realistisch ansetzen!
      • vielleicht nicht nominelle Zeit, sondern Durchschnitt der Studierenden
      • v.a. Bafög sollte sich nicht daran orientieren
    • Angst vor dem Scheitern
      • weil man Eltern oder Staat auf der Tasche liegt
      • und kein Geld verdient
      • Support durch Community
      • kann auch abgebaut werden durch positives Feedback von Lehrenden
      • realistische Erwartungen der Eltern, auch bei Noten
      • Unwohlsein der Eltern mit dem Thema, weil sie Studium nicht kennen
      • und Befürchtung dass die Kinder die Eltern überholen
    • Studium nach Ausbildung
      • Finanzierung
      • Weiterarbeiten bei dem*der vorigen Arbeitergeber*in klären
    • Mentoring Programme
      • wichtige Informationsquelle
      • freiwillige Melden - bekommt Punkte für das Studium Generale oder Zertifikat
      • Tutorien zu wichtigen Themen
      • in Aalen organisiert von Dozierenden
    • Nichtakademiker*innen suchen weniger Beratung
      • möchten nicht als Bittsteller*innen auftreten
      • Beratung sollten mehr auf Studis zugehen
        • Stand in der Mensa bspw. wo man einfach vorbei gehen kann
    • Bafög Beantragungszahlen sind rückläufig
      • Schwierigkeiten mit den Eltern die Anträge auszufüllen

1.5. Relevante Organisationen

No.Name OrganisationKommentar
1Arbeiterkind.de gGmbH

https://www.arbeiterkind.de/

  • Daniel schreibt die Landeskoordination an
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