Nachbesprechung MWK und schriftliche Positionierung 19.09.2020 14 Uhr

Anwesende 19.09: Hannah Brock, Johanna Ehlers, Josias Richter, Julius Schürrle, Daniel Leese, Tim Ollig

Anwesende 20.09: Hannah Brock, Josias Richter, Julius Schürrle, Daniel Leese,

1.1. Grundsätzliches:

  • Sollte nicht zu lange werden → Eher eine Positionierung als ein Erfahrungsbericht...
  • Wollen wir eine detaillierte Differenzierung zwischen den einzelnen Hochschularten?

1.2. 1. Einleitende Worte

  • Danke für die Einladung und die Möglichkeit mitzugestallten
  • Wir freuen uns auf konstruktive Zusammenarbeit
  • Digitalisierung sollte kein Selbstzweck sein
  • Wir teilen die Ansicht, dass die Krisenbewältigung von der Langfristigen Weiterentwicklung getrennt behandelt werden sollte
  • Zeitpunkt ist einmalig und darf auf keinen Fall verschlafen werden → schnell
  • Die Hochschullandschaft in BaWü muss ertüchtigt werden mit den neuen Standards, die sich aus der Coronakrise für die digitale Hochschullehre ergeben, mitzuhalten oder diese sogar zu setzen
  • Die Digitalisierung ist immer nur als Zusatz zur Lehre gesehen zu werden, nicht jedoch als Ersatz (Bei aller Digitalisierung nicht die Lehre vor Ort vergessen, die uns von Fernuniversitäten unterscheidet)


Version 2 nach Erstkorrektur mit eingearbeitetet Korrekturvorschlägen (siehe auch Worddokkument im Korrekturmodus, Telegramm Gruppe) : 

Sehr geehrte Frau Ministerin Bauer, sehr geehrter Herr Dr. Hilpert, 

sehr geehrte RektorInnen,

im Namen aller Studierenden in Baden Württemberg möchten wir uns noch einmal ganz herzlich für die Einladung zur Auftaktveranstaltung und der Möglichkeit zur Mitarbeit im Landesstrategieprozess Digitale Lehre @BW 2025 bedanken.
Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit, um gemeinsam mit Ihnen die Digitalisierung in BW für die kommenden Jahre weiter zu gestalten. Auch wenn uns momentan noch die  Corona Krisenbewältigung beschäftigt, sind wir der Ansicht, dass wir diesen historisch einmaligen Zeitpunkt nutzen müssen, um die Hochschullandschaft in Baden Württemberg zu ertüchtigen mit den neuen Standards mitzuhalten, die sich aus der Coronakrise für die digitale Hochschullehre ergeben haben, oder diese zukünftig zu setzen. Die dynamische Entwicklung der Digitalisierung im letzten halben Jahr sollte genutzt werden um BW weiterhin als Vorreiter einer modernen, durch digitale Angebote aufgewerteten Lehre zu positionieren. Anhand der vielfältigen Erfahrung können nun langfristige Lösungen zu den verschiedenen Aspekten der Digitalisierung gefunden werden.

Im vergangenen Semester haben wir statusgruppenübergreifend und gemeinsam einen großen Schritt in Richtung einer modernen Hochschullandschaft gemacht. Diesen Weg möchten wir nun weiter beschreiten, um anhand der vielfältigen Erfahrungen langfristige Antworten auf die Fragen der Zukunft der Hochschullehre zu finden.

Wir haben im letzten halben Jahr die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer Digitalisierung erfahren, die mehr umfasst als Pilotprojekte und Bonusangebote, die traditionellen Lehrkonzepten „übergestülpt“ werden . Es fiel auf, dass das, was die traditionelle Vorlesung meist darstellt ( 90 Minuten Frontalunterricht) sehr leicht und teils auch mit deutlichem Mehrwert durch digitale Formate zu ersetzen oder ergänzen war. Es wurde in einem spontanen Kraftakt aller Beteiligten eine Vielzahl an komplett neu aufgestellten Lehrkonzepten entwickelt und eingesetzt. Hier muss nun einerseits evaluiert werden, andererseits aber auch der Raum und die Infrastruktur geschaffen werden, diese Formate auch in einem "normalen" Betrieb integrieren zu können, um so langfristig und nachhaltig von den Entwicklungen zu profitieren und diese in einen Optimierungsprozess einbinden zu können.

Auch die Qualitätsmanagementsysteme müssen an eine digitale Hochschullehre angepasst und weiterentwickelt werden. So müssen einerseits Befragungen an neue Lehrformate angepasst werden, andererseits ergibt sich hier aber auch ein Potential Studierende noch viel mehr als bisher in die Prozesse einzubinden. So kann beispielsweise mit schnellen Feedbackschleifen deutlich flexibler und noch gezielter auf Rückmeldungen der Studierenden eingegangen werden. Gerade bei einer rasanten Weiterentwicklung der Lehre ist dies essenziell.

Gleichzeitig muss den Lehrenden auch der Raum gegeben werden ihre Lehrformate, aber auch sich selbst weiter zu entwickeln. Digitale Formate sind meist mit einem deutlichen Mehraufwand in der Erstellung verbunden, der sich dann in den folgenden Jahren erst bezahlt macht. 

Es hat sich aber gezeigt, dass Digitalisierung nicht die Antwort auf alle Herausforderungen in der Lehre ist. Dort wo Austausch stattfinden oder praktische Kompetenzen erlernt werden sollen, stoßen digitale Formate sehr schnell an ihre Grenzen. Für alle Beteiligten ist klar, die Hochschulen in Baden-Württemberg sind Präsenzhochschulen und sollen es auch bleiben. Wenn wir im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie die Hochschullehre als Ganzes betrachten, können aber auch hier, zum Beispiel durch Freiwerden von Kapazitäten an anderer Stelle Weiterentwicklungen stattfinden, die sich in ein durchdachtes Gesamtkonzept eingliedern lassen.

Im Umgang mit den Möglichkeiten der digitalen Lehre sollten auch neue Standards geschaffen werden. Einmal in technischer Hinsicht beispielsweise durch gezielte Schulungen im Umgang mit der verwendeten Hard- und Software, aber auch in Bezug auf die erforderlichen Schlüsselkompetenzen, sowohl auf Seite der Lehrenden als auch der Studierenden.

Über den Studienalltag hinaus bleibt für die Studierenden jedoch immer auch der Abschluss und damit die Prüfungen ein grundlegender Aspekt der Hochschullehre. Die Prüfungsform gibt letztendlich vor, welche Lernstrategien und Lehrformate eine effektive Vorbereitung auf die Prüfung darstellen. Die Chancen der Digitalisierung hier eine fokussierte (studierendenzentrierte)und kompetenzorientiere Leistungsabfrage zu ermöglichen, müssen dabei als integraler Bestandteil einer digitalisierten Hochschullehre mitgedacht werden. Gleichzeitig müssen für uns Privatsphäre und Datensicherheit an oberster Stelle stehen, egal ob es um Prüfungen, Lehrformate oder Verwaltungsprozesse geht.

Die angesprochene Thematik der Prüfungsformate gewinnt durch das Potential der Learning Analytics eine weitere Facette. Hierbei kann das Lernumfeld für die Studierenden optimiert und an ein digitales Zeitalter angepasst werden, wobei zeitgleich Dozierende prüfen können, wie gut die vermittelten Lehrinhalte bei den Studierenden angekommen sind. Somit ist auch die Didaktik durch ein direktes und unmittelbares Feedback viel individueller an die Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden anpassbar. 

Ein weiteres facettenreiches Thema stellt der Bereich Chancengleichheit dar.

Eine Digitalisierung der Lehre stellt erhöhte Herausforderungen an die technische Ausstattung der Studierenden, die je nach Hochschulart oder Studiengang variieren können. Hier sollten Konzepte entwickelt werden, um z.B. insbesondere sozial schwächere Studierende bei der Anschaffung geeigneter Geräte zu unterstützen oder ggf.  Leihgaben oder adäquat ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen zum Beispiel für Studierende, die nur über einen unzureichenden Internetzugang verfügen. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass nicht alle Studierenden über geeignetes Equipment wie Laptop, Webcam, Mikrofon etc. verfügen. 

Für Studierende, die mit besonderen Herausforderungen studieren (z.B. chronische Erkrankung, Behinderung, Betreuung von Kindern, Pflege von Angehörigen o.Ä.) kann die Ergänzung des Präsenzbetriebs durch digitale Formate eine Chance sein, da dies mehr Flexibilität erlaubt und das Potential hat mehr Teilhabe zu schaffen. Insbesondere gilt es hier mit Voranschreiten der Digitalisierung vor allem auch in Bezug auf LMS und CMS dem Thema Barrierefreiheit, vor allem auch was beispielsweise Kompatibilität mit speziellen Hilfsprogrammen und technischen Support bei Problemen angeht besondere Aufmerksamkeit zu schenken und landesweite Rahmenbedingungen zu schaffen, mit dem Ziel einen zeitgemäßen Standard zu etablieren und umzusetzen.

Eine digitale Verwaltung, welche fast papierlos arbeiten kann und so nicht nur nachhaltig ist, sondern gleichzeitig eine schnelle und einfache Möglichkeit bietet, benötigte Informationen einsehen und ändern zu können, bzw. Anträge oder andere Fragen an die Hochschule zu stellen. Gute und gepflegte LMS und CMS bilden eine unerlässliche Grundlage für die Kommunikation innerhalb sowie außerhalb der Hochschule. Dabei sollten Standards entwickelt und in der Hochschullandschaft etabliert werden, um so eine gewisse Vergleichbarkeit und Chancengleichheit gewährleisten zu können. Deshalb muss die Verwaltung mit in den Prozess involviert werden, damit die Verwaltungsstrukturen und dahinterliegenden Systeme zukünftig keinen Flaschenhals für die Weiterentwicklung der Lehre darstellen.

Die dargestellten Themen sind bereits bekannte Aspekte der Digitalisierung, sie sind jedoch nicht allumfassend. Darum sollen auch noch weitere Themen mit Klärungsbedarf genannt werden, welche noch Potential für die Zukunft und den weiteren Prozess besitzen.

Eine große Chance der Digitalisierung liegt im Bereich Internationalisierung und Kooperation. Durch die Möglichkeit der Vernetzung innerhalb BW als auch über die Länder- und Landesgrenzen hinaus sind vollkommen neue Kooperationsformate und Aufnahmeprüfungen, bspw. für die Musikhochschulen denkbar. Hierbei sehen wir ein großes Potential für Kooperationen auf allen Ebenen. Dabei können sowohl im Bereich Verwaltung und Service mit den verschiedenen Systemen als auch direkt in der Lehre mit Open Educational Resources Synergieeffekte genutzt werden. Zudem können Weiterbildungen und Schulungen sowohl für Dozierende als auch für Studierende leichter zugänglich gemacht werden, was einerseits den Erwerb von Schlüsselkompetenzen ermöglicht, dabei aber auch  die technischen Fertigkeiten und das Bewusstsein für ethische Aspekte schult. So kann ein hochschulübergreifendes Netzwerk ermöglicht und ein zeitgemäßer Standard geschaffen werden.

Ein weiterer Aspekt, der bei jeglicher Digitalisierung bedacht werden sollte, ist soziales Lernen. Gerade durch die Möglichkeiten sich in Gruppen auszutauschen, den gelernten Stoff mit Kommilitoninnen durchzugehen und in Gruppenarbeiten gemeinsam zu vertiefen, macht unsere Hochschullehre aus. Für diejenigen Studierenden, die nicht, oder nicht regelmäßig an der Präsenzlehre teilnehmen können, sollten barrierefreie Möglichkeiten existieren am Prozess des sozialen Lernens teilzunehmen.

Zudem sei gesagt, dass, um eine effiziente Digitalisierung in BW zu ermöglichen, rechtliche Lösungen für die Thematik des Datenschutzes gefunden werden müssen. Die große Unsicherheit, sowohl seitens Dozierender als auch Studierender, geht oft zu Lasten der digitalen Lehre und deren Möglichkeiten. Dabei müssen ein möglicher Eingriff in die Privatsphäre und ein teilweiser Entzug der Möglichkeit der Selbstbestimmung sensibel und umfassend bedacht und angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Zu guter Letzt ist der aktuelle Zeitpunkt ideal, um die bereits erwähnten technischen Mittel und Programme an eine digitale Lehre und Verwaltung anzupassen. Hier müssen neue Wege gefunden werden sowie die bereits existierenden Programme ausgebaut und verfeinert werden, um BW auch weiterhin als einer der Pioniere in der Digitalisierung der Hochschullandschaft dastehen zu lassen. Hierfür sind finanzielle und personelle Investitionen vonnöten, welche die Zukunft der Hochschullandschaft in BW sichern werden

Abschließend freuen wir uns gemeinsam mit Ihnen die Hochschullehre und die damit verbundene Digitalisierung der Lehre in Baden- Württemberg zu gestalten, um die vielfältige Hochschullandschaft  auch weiterhin als Vorreiter in einem globalen Bildungssystem, welches sich in einem historischem Umbruch befindet, zu positionieren.

Mit freundlichen Grüßen,


Noch offene Fragen: 

Namen und Kontaktdaten?

→ Soll ja eh von der LAK beschlossen werden

→ Eher als Ideenpapier? (Ein richtiges Positionspapier kann dann noch kommen)

→ Unterscheidung von Verfasser und Korrespondiere? NEIN

Eher Hochschularten mit Vertretern


Weiteres Vorgehen:

Öffentliches Statement und dann in die LAK oder gleich an das MWK und die Rektoren

In die Gruppe schreiben und Andreas fragen



Version 1 (ursprüngliche Version), unkorrigiert:

Sehr geehrte Frau Ministerin Bauer, Sehr geehrter Herr Dr. Hilpert, 
Sehr geehrte RektorInnen,

im Namen aller Studierenden in Baden Württemberg möchten wir uns noch einmal ganz herzlich für die Einladung zur Auftaktveranstaltung und zur Möglichkeit der Mitarbeit im Landesstrategieprozess BW@2025 Digitale Lehre bedanken.
Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit, 
um gemeinsam mit Ihnen die Digitalisierung in BW für die kommenden Jahre weiter zu gestalten. Auch wenn uns momentan noch die  alle die Corona Krisenbewältigung beschäftigt, sind wir der Ansicht, dass wir diesen historisch einmaligen Zeitpunkt nutzen müssen, um die Hochschullandschaft in Baden Württemberg zu ertüchtigen mit den neuen Standards mitzuhalten, die sich aus der Coronakrise für die digitale Hochschullehre ergeben haben, oder diese sogar zu setzen. Die dynamische Entwicklung der Digitalisierung im letzten halben Jahr muss genutzt werden um BW weiterhin als Vorreiter einer modernen, durch digitale Angebote aufgewerteten Lehre zu positionieren. Anhand der vielfältigen Erfahrung können nun langfristige Lösungen zu den verschiedenen Aspekten der Digitalisierung gefunden werden.

Im letzten halben Jahr haben wir Statusgruppenübergreifend und gemeinsam einen großen Schritt in Richtung einer neuen, modernen Hochschullandschaft gemacht. Diesen Weg möchten wir nun weiter beschreiten, um anhand der vielfältigen Erfahrungen langfristige Lösungen zu den Fragen der Zukunft der Hochschullehre zu finden.

---

Hier fehlt eine Überleitung:

(wir sprechen für alle Hochschularten, es gibt unterscheide an die Anforderungen und in dem Ablauf der lehre doch die Gemeinsamkeiten sollen im Zuge des Prozesses zur Ressourcennutzung/Schonung unterstrichen werden)

---

Wir haben im letzten halben Jahr die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer Digitalisierung erfahren, die mehr umfasst, als nur ein paar Pilotprojekte und Bonusangebote, die auf die traditionellen Lehrkonzepte obendrauf gesetzt werden. Es fiel auf, dass das, was die traditionelle Vorlesung meist darstellt - 90 Minuten Frontalunterricht - sehr leicht und auch teils mit deutlichem Mehrwert durch digitale Formate zu ersetzen war. Es wurde in einem spontanen Kraftakt aller Beteiligten eine Vielzahl an komplett neu aufgestellten Lehrkonzepten entwickelt und eingesetzt. Hier muss nun einerseits evaluiert werden, andererseits aber auch der Raum und die Infrastruktur geschaffen werden diese Formate auch in einem "normalen" Betrieb einsetzen zu können, um so auch langfristig und nachhaltig von den Entwicklungen zu profitieren und diese weiterentwickeln zu können.

Die Qualitätsmanagementsysteme müssen an eine digitale Hochschullehre angepasst und weiterentwickelt werden. So müssen einerseits Befragungen an neue Lehrformate angepasst werden, andererseits ergibt sich hier aber auch ein Potential Studierende noch viel mehr als bisher in die Prozesse einzubinden. So kann beispielsweise mit schnellen Feedbackschleifen deutlich flexibler und noch direkt auf Rückmeldungen der Studierenden eingegangen werden. Gerade bei einer rasanten Weiterentwicklung der Lehre ist dies essentiell.

Gleichzeitig muss den Lehrenden auch der Raum gegeben werden ihre Lehrformate, aber auch sich selbst weiter zu entwickeln. Digitale Formate sind meist mit einem deutlichen Mehraufwand in der Erstellung verbunden, der sich dann in den folgenden Jahren erst bezahlt macht. 

Es hat sich aber auch gezeigt, dass Digitalisierung nicht die Antwort auf alle Herausforderungen in der Lehre ist. Dort wo Austausche stattfinden oder praktische Kompetenzen erlernt werden sollen, stoßen digitale Formate sehr schnell an ihre Grenzen. Für alle Beteiligten ist wohl klar, die Hochschulen in Baden Württemberg sind Präsenzhochschulen und sollen es auch bleiben. Wenn wir im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie die Hochschullehre als ganzes betrachten, können aber auch hier, zum Beispiel durch Freiwerden von Kapazitäten an anderer Stelle, Weiterentwicklungen stattfinden, die sich in ein durchdachtes Gesamtkonzept eingliedern lassen.


Standards sollten auch im Umgang mit den Möglichkeiten der digitalen Lehre geschaffen werden. Einmal in technischer Hinsicht beispielsweise durch gezielte Schulungen im Umgang mit der verwendeten Hard- und Software, aber auch in Bezug auf die erforderlichen Schlüsselkompetenzen, sowohl auf Seite der Lehrenden als auch der Studierenden.


Für die Studierenden bleibt letztendlich aber immer auch der Abschluss und damit die Prüfungen ein grundlegender Aspekt der Hochschullehre. Die Prüfungsform gibt letztendlich vor, welche Lernstrategien und Lehrformate eine gute Vorbereitung auf die Prüfung darstellen. Die Chancen der Digitalisierung hier eine studierendenzentrierte(individuelle?) und kompetenzorientiere Leistungsabfrage zu ermöglichen müssen dabei als ganz integraler Bestandteil einer digitalisierten Hochschullehre mitgedacht werden. Gleichzeitig müssen für uns die Privatsphäre und Datensicherheit an oberster Stelle stehen, egal ob es um Prüfungen, Lehrformate oder Verwaltungsprozesse geht.

Die angesprochene Thematik der Prüfungsformate gewinnt durch das Potential der Learning Analytics eine weitere vielfältige Facette. Hierbei kann das Lernumfeld für die Studierenden optimiert und an ein digitales Zeitalter angepasst werden, wobei zeitgleich Dozierende prüfen können, wie gut die vermittelten Lehrinhalte bei den Studierenden angekommen sind. Somit ist auch die angewendete Didaktik durch ein direktes und schnelles Feedback viel individueller an die Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden anpassbar. 

Ein facettenreiches Thema stellt der Bereich Chancengleichheit dar.

Eine Digitalisierung der Lehre stellt erhöhte Herausforderungen an die technische Ausstattung der Studierenden, die je nach Hochschulart oder Studiengang variieren können. Hier sollten Konzepte entwickelt werden, um z.B. insbesondere sozial schwächere Studierende bei der Anschaffung geeigneter Geräte zu unterstützen oder ggf.  Leihgaben oder adäquat ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen zum Beispiel für Studierende mit einer schlechten Internetverbindung. Die bisherige Erfahrung zeigt beispielsweise, dass nicht alle Studierenden über geeignetes Equipment wie Laptop, Webcam, Mikrofon etc. verfügen. 

Für Studierende, die mit besonderen Herausforderungen studieren (z.B. chronische Erkrankung, Behinderung, Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen o.Ä.) kann die Ergänzung des Präsenzbetriebs durch digitale Formate eine Chance sein, da diese mehr Flexibilität erlaubt und das Potential hat mehr Teilhabe zu schaffen. Insbesondere gilt es hier mit Voranschreiten der Digitalisierung vor allem auch in Bezug auf LMS und CMS dem Thema Barrierefreiheit, insbesondere auch was Kompatibilität mit speziellen Hilfsprogrammen und technischen Support bei Problemen angeht/betrifft  besondere Aufmerksamkeit zu schenken und landesweite Rahmenbedingungen zu schaffen, mit dem Ziel einen zeitgemäßen Standard zu etablieren und umzusetzen.

---

Eine digitale Verwaltung, welche fast papierlos arbeiten kann und so nicht nur nachhaltig ist, sondern gleichzeitig eine schnell und einfache Möglichkeit bietet, die nötigen Informationen einsehen und ändern zu können, bzw. Anträge oder andere Fragen an die Hochschule zustellen. Gute und gepflegte LMS und CMS bilden eine Grundlage für die Kommunikation innerhalb sowie außerhalb der Hochschule. Dabei sollten Standards entwickelt und in der Hochschullandschaft etabliert werden, um so eine gewisse Vergleichbarkeit und Chancengleichheit gewährleisten zu können. Deshalb muss die Verwaltung mit in den Prozess involviert werden, damit die Verwaltungsstrukturen und dahinterliegenden Systeme keinen Flaschenhals für die Weiterentwicklung der Lehre darstellen.

---

Die dargestellten Themen sind bereits bekannte Aspekte der Digitalisierung, sie sind jedoch nicht allumfassend. Darum sollen auch noch weitere Themen mit Klärungsbedarf genannt werden, welche noch Potential für die Zukunft und den weiteren Prozess besitzen.

Ein große Chance der Digitalisierung ist die Internationalisierung. Durch die Möglichkeit der Vernetzung innerhalb BW als auch über die Ländergrenzen hinaus sind vollkommen neue Kooperationsformate und Aufnahmeprüfungen, bspw. für die Musikhochschulen denkbar. Dabei sehen wir ein großes Potential für Kooperationen auf allen Ebenen. Dabei können sowohl im Bereich Verwaltung und Service mit den verschiedenen Systemen, als auch direkt in der Lehre mit Open Educational Resources Synergieefekte genutzt werden. Zudem können Weiterbildungen und Schulungen sowohl für Dozierenden als auch für Studierende leichter zugänglich gemacht werden, welche zum einen die Schlüsselkompetenzen schult, unter anderem technischen Fertigkeiten als auch ethische Aspekte, und ein Hochschulübergreifendes Netzwerk ermöglicht und einen zeitgemäßen Standard schafft. (gerne nochmal in 2 Sätze teilen)

Ein weitere Aspekt der bei jeglicher Digitalisierung bedacht werden sollte ist das soziale lernen. Grade durch die Möglichkeiten sich in Gruppen auszutauschen und den gelernten Stoff mit Kommiliton*innen durchzugehen und in Gruppenarbeiten gemeinsam zu vertiefen macht die Hochschullehre gerade aus. Für diejenigen Studierenden, die nicht an der Präsenzlehre teilnehmen können, sollten barrierefreie Möglichkeiten existieren an dem Prozess des sozialen Lernens teilzunehmen.

Zudem sei gesagt, dass um eine effiziente Digitalisierung in BW zu ermöglichen, rechtliche Lösungen für die Thematik des Datenschutz gefunden werden müssen. Diese große Unsicherheit, sowohl seitens Dozierender als auch Studierender, fällt oft zu Lasten der digitalen Lehre und deren Möglichkeiten. Dabei muss ein möglicher Eingriff in die Privatsphäre und ein Entzug der Möglichkeit der Selbstbestimmung sensibel bedacht und  entsprechende Rahmenbedingungen gefunden werden.

Zu guter Letzt ist der aktuelle Zeitpunkt ideal um die bereits erwähnten technischen Mittel und Programme an eine digitale Lehre und Verwaltung anzupassen. Hier müssen neue Wege gefunden werden und die bereits existierenden Programme ausgebaut, verfeinert um BW auch weiterhin als eine der Pioniere in der Digitalisierung der Hochschullandschaft dastehen zu lassen. Hierfür müssen finanzielle und personelle Investitionen von Nöten, welche die Zukunft der Hochschullandschaft in BW sichert.

---

Abschließend freuen wir uns gemeinsam mit Ihnen die Hochschullehre, unter anderem die Digitalisierung, in Baden Württemberg zu gestalten und die vielfältige Hochschullandschaft  auch weiterhin als Vorreiter in einem globalen Bildungssystem welches sich in einem historischem Umbruch befindet, zu positionieren.



Namen und Kontaktdaten?

→ Soll ja eh von der LAK beschlossen werden

→ Eher als Ideenpapier? (Ein richtiges Positionspapier kann dann noch kommen)

→ Unterscheidung von Verfasser und Korrespondiere? NEIN

Eher Hochschularten mit Vertretern


Weiteres Vorgehen:

Öffentliches Statement und dann in die LAK oder gleich an das MWK und die Rektoren

In die Gruppe schreiben und Andreas fragen




1.3. 2. Erfahrungsberichte

1.3.1. 2.1. Universitäten

1.3.1.1. 2.1.1. Ergebnisse des digitalen Sommersemesters

  • Generell recht solides Krisenmanagement
    • Studierbarkeit konnte für die meisten Fälle erhalten bleiben
    • Studierende in besonderen Lebenslagen sollten dabei nicht vergessen werden (chronische Erkrankung, Pflege von Angehörigen, Studierende mit Kind, Studierende mit schlechten technischen Voraussetzungen? → Chancengleichheit!!
  • Nicht interaktive Formate waren recht einfach zu digitalisieren (thematische Erklärvideos statt 90 min Vorlesungen), Mehrwert ist hier möglich, allerdings auch zunächst mit Mehraufwand verbunden
  • Interaktive Formate sind nicht für alle zugänglich (technische Probleme, Netz)
  • Asynchrone Formate schaffen Flexibilität, erfordern aber auch mehr Selbstdisziplin
  • Nicht alles kann digitalisiert werden, Seminare mit Diskussionen, Labore und Praktika mit Experimenten können nur schwer digital abgehalten und Ersetzt werden

1.3.1.2. 2.1.2. Genereller Stand der Lehre (MINT Perspektive)

  • Recht eindimensionales Lehrangebot, besonders in niedrigen Semestern:
    • Vorlesung (meist reiner Frontalunterricht) + Übungsbetrieb mit Tutorien, Hausaufgaben
  • In den ersten Semestern muss viel an Grundlagen vermittelt werden
  • Viel Entwicklung im Bereich Unterstützungsangebote in der Studieneingangsphase
  • Selbstständiges Erarbeiten von Inhalten eher in höheren Semestern, dabei wenig didaktisches Konzept dahinter
  • Für die meisten Studierenden geht es letztendlich vornehmlich darum den Abschluss zu erhalten. Daher ist das Prüfungssystem ein besonders relevanter Faktor
    • Die Prüfungsform und gewählten Methoden geben die Lernstrategie vor
    • Häufig reprduktionslastige schriftliche Klausuren begünstigen Bulemielernen

1.3.1.3. 2.1.3. Generell Stand der Lehre (Nicht MINT Fächer)

  • Lehre lebt von dem Diskurs und dem persönlichen Kontakt
  • Es besteht häufig Anwesenheitspflicht in den Seminaren
  • Insbesondere die Recherche in den Bibliotheken und Exkursionen sind notwendig um die vielen Hausarbeiten zu schreiben
  • Die notwendige Fachliteratur ist kaum Digitalisiert
  • Sehr individuelle Gestaltung des Semesterablaufs macht ein vereinheitlichen/Gruppenbildung schwierig

1.3.1.4. (2.1.4. Chancen der Digitalisierung)

  • Flexible Studienbedingungen erhöhen Chancengleichheit für Studierende mit individuellen Hindernissen/in besonderen Lebenslagen
  • Individuelle Lernbedingungen: Verschiedene Lehrformate für verschiedene Lerntypen die zur passender Zeit abgerufen werden können
  • Synergieeffekte können genutzt werden
  • Neue Kooperationsmöglichkeiten

1.3.2. 2.2. Hochschulen für angewandte Wissenschaften

2.2.1. Worauf im Prozess geachtet werden muss:

  •       Barrierefreiheit: Online Lehre muss für jeden zugänglich sein, es muss die Technische Voraussetzung geben, dass jeder die Lehre erreichen kann.
  •       Chancengleichheit: Digitale Lehre darf nicht dran scheitern, dass man nicht genug Geld für eigene Ausrüstung hat oder kein für die Online Lehre Qualifiziertes "Personal" → Standards schaffen
  •       Kommunikation: Neue Wege finden, wie direkt mit dem Dozenten kommuniziert werden kann. In einer reinen Digitalen Lehre ist ein zwischen Tür und Angel nicht möglich. Studierenden die Möglichkeit geben untereinander zu kommunizieren Sie dazu ermutigen.
  •       Grenzen der Digitalen Lehre, besonders für Interaktive Formate
  • Was brauchen Lehrende und Lernende an Kompetenzen? (sozial, technisch, sonstige Schlüsselkompetenzen etc.)? + Qualitätssicherung für Lehre und erforderliche Kompetenzen
  • Hilfs- und Beratungsangebote für Studierende mit Schwierigkeiten schaffen bzw. mehr unbürokratische Beratungsangebote für Studierende v.a. mit psychischen Erkrankungen oder Überforderung.
  • in Bezug auf Corona Semester: mehr Klarheit bzgl. Datenschutz bei Formaten, die aufgezeichnet werden, da Aufzeichnung an HAWs an einigen Stellen unerlässlich sind.  Wunsch: landesweite Empfehlung als Rahmenbedingung 
  • Dialog mit Dozenten und Studierenden 

·  2.2.2.  Erfahrungen des digitalen SS20:

  • Trotz aller Schwierigkeiten recht positiv, Digitalisierung wird als Chance empfunden
  • Es gilt noch vieles zu verbessern, insbesondere in den Bereichen Kommunikation und Information,Barrierefreiheit, technischer Support und im Sozialen Bereich 
  • technische Schwierigkeiten: Equipment nicht vorhanden,schlechtes Internet,  veraltete Technik (Empfehlung bzgl. Hard- und Software Voraussetzungen fehlt in vielen Studiengängen), Schulungsbedarf aller Beteiligten, unzureichende Barrierefreiheit
  • besondere Herausforderungen: Soziales Miteinander, fehlende Arbeitsplätze für Studierende, die zuhause nicht Lernen können, für viele war Selbstmotivation und Organisation sehr schwierig, fast überall sehr hohe Arbeitsbelastung (zu viele Aufgaben und Fristen auf einmal), Kommunikation mit Dozenten oft schwierig, Hemmschwelle Fragen zu stellen. 
    • Digitalisierung ist sehr Personen (Prof, Dozent, HS) abhängig

1.3.3. 2.3. Pädagogische Hochschulen

1.3.4. 2.4. Musikhochschulen

2.4. Musikhochschulen

An Musikhochschulen wurden Lehrformate von Vorlesung über Seminar bis zum Einzelunterricht zu digitalisieren versucht. Bewährt hat sich die digitale Lehre teilweise bei der Vermittlung theoretischer Inhalte des Studiums als Aufzeichnung/Skript sowie bei Seminaren in kleinen Gruppen. Nur sehr eingeschränkt bewährt hat sich die digitale Lehre für den künstlerischen Einzelunterricht, hier kann sie in den meisten Fällen lediglich als Übergangs-/Notlösung dienen, die immerhin besser ist als gar kein Unterricht. Oft ist die Qualität schlichtweg nicht ausreichend – sowohl akustisch (z.B. bei Musik) oder plastisch (z.B. beim Figurentheater). In keiner Weise geeignet ist die digitale Lehre für Ensembleunterricht (z.B. Orchester oder Chor), der nicht digitalisiert werden kann – in einigen Fällen wurden dort Ersatzveranstaltungen angeboten, die das Problem aber nicht lösen sondern verschieben.

Es haben sich viele bemüht, die Vorteile der digitalen Lehre zu nutzen, wie beispielsweise das Potential, das sich einem hinsichtlich der Nutzung auch aus Entfernung bietet (was insbesondere vielleicht für den hohen Anteil internationaler Studis interessant ist). Jedoch scheinen an dieser Hochschulart die Nachteile zu überwiegen,  in erster Linie die Einbußen in der Qualität, fehlendes direktes Feedback durch Körperhaltung, Mikroexpressionen und viele Arten von anderen intersozialen Impulsen, die nicht digital übertragbar sind.

Zur Verbesserung: Mittelbereitstellung für die Anschaffung qualitativ hochwertiger Konferenztools sowie qualitativ hochwertiger Geräte (z.B. Mikros, Verstärker, Anschlüsse etc.) und Schaffung von Kapazitäten bzgl. Server, Lernplattformen u.ä.

1.3.5. 2.5. Kunstakademien 

1.3.6. 2.6. DHBWs

1.4. 3. Lösungsvorschläge/ "Ausblick"

  • Open Source
    • Ressourcen Bündeln durch die gemeinsame Entwicklung von Plattformen, die alle Hochschularten benötigen (Ilias, C@mpus....)
    • Umsetzung auch auf älterem technischen Gerät möglich
  • Die traditionelle Vorlesung ersetzen → Zeit und Raum schaffen für eigenständiges Erarbeiten und interaktive Gruppenformate (Hier sollten auch Abgaben und regelmäßiges überprüfen des Lernfortschritts angepasst werden und Prüfungsformate überdacht werden)
  • Zentralisierung der einzelnen Rechenzentrum über alle Hochschularten → z.B.  Ausbau des belwü → Schaft Standards
  • Ein Interaktives LMS wie z.B. in Ansätzen bei Blink.de schaffen, landesweites "Chaos in LMS- uns CMS- Systemen "aufräumen" → Schaft Standards 


  • Keine Stichwörter